Bundesliga

Werder Bremens Niclas Füllkrug: "Ich bleibe - egal in welcher Liga"

"Coronavirus schlimmer als ein Abstieg"

Füllkrug: "Ich bleibe - egal in welcher Liga"

Im vergangenen Sommer: Niclas Füllkrug im Duell mit Kevin Vogt (li.), damals Hoffenheim, heute auch Werder.

Im vergangenen Sommer: Niclas Füllkrug im Duell mit Kevin Vogt (li.), damals Hoffenheim, heute auch Werder. picture-alliance

Im Februar musste der 27-Jährige dann nochmals operiert werden. Seine positive Einstellung hat der Angreifer darüber aber nicht verloren. Und was Füllkrug zu verkünden hatte, dürfte auch die Bremer Fans in den aktuell schwierigen Tagen aufmuntern.

Konkret sprach Füllkrug über ...

... seine Zukunft: "Natürlich werde ich bei Werder bleiben, egal in welcher Liga. Mir ist einfach wichtig, gesund zu sein und zu spielen. Und ich bin rundum glücklich bei Werder, ich habe einfach Lust zu bleiben. Ich bin ja nicht hierhergekommen, um nur drei Spiele zu machen."

... die Chancen auf den Klassenerhalt: "Wir alle glauben weiterhin daran, dass wir es noch schaffen können. Deshalb hoffen wir auch, dass die Saison auf jeden Fall zu Ende gespielt wird. Die Pause jetzt kann uns vielleicht sogar guttun. Wobei ich mich ganz sicher nicht darüber freue. Das Coronavirus und die Folgen sind viel schlimmer als ein Abstieg."

Bayern-Gehaltsverzicht "schon sehr deutliches Zeichen"

... Gehaltsverzicht: "Wir müssen alle mithelfen, dass unsere Vereine und die Fußballbranche generell diese Krise so stark wie möglich überstehen. Wir ziehen als Team mit, und Werder wird das schaffen. Aber wenn selbst beim FC Bayern, einem der reichsten Klubs der Welt, die Spieler auf 20 Prozent Gehalt verzichten, ist das schon ein sehr deutliches Zeichen."

... seine Reha in Zeiten von Corona: "Mein Programm kann ich bisher ganz normal durchziehen. Die nötigen Physio-Behandlungen bekomme ich weiterhin im Stadion. Das geht nicht ohne Körperkontakt, aber mit Mundschutz und allen sonstigen Vorsichtsmaßnahmen."

Kein Ballon d'Or? "Damit habe ich mich abgefunden"

... psychische Auswirkungen seiner Leidenszeit: "Manchmal kommen sicher die Gedanken: Wo könnte ich in der Karriere stehen ohne diese ganzen Ausfallzeiten? Aber ich bin trotzdem glücklich mit meinem Leben, mit meiner Familie. Das weiß ich sehr zu schätzen, dementsprechend fühle ich mich auch gut. Dass ich nicht mehr für den Ballon d'Or nominiert werde, damit habe ich mich inzwischen abgefunden." (lacht)

... seine OP im Februar: "Das war nichts Dramatisches. Ich habe im Knie nach der Kreuzband- und Meniskus-OP an ein, zwei Stellen noch ein bisschen was gespürt. Im Rahmen einer diagnostischen Arthroskopie wurde deshalb noch etwas Narbengewebe entfernt. In meinem allgemeinen Reha-Prozess hat mich das nicht groß zurückgeworfen."

... Comeback-Hoffnungen noch in dieser Saison: "Sicher wäre das meine Wunschvorstellung, dass ich noch ein paar Spiele machen könnte, je nachdem wie lange sich die Saison jetzt noch hinauszögert. Aber der Trainer hat ja auch schon das Richtige dazu gesagt: In meiner Situation hätte es keinen Sinn, jetzt konkrete Ziele auszugeben. Wir entscheiden die nächsten Schritte immer situativ. Das Wichtigste ist, dass ich jetzt auf einem richtig guten Weg bin und mich auch entsprechend fühle. Ich mache sehr intensives Krafttraining und werde aufs Lauftraining vorbereitet. Das ist jetzt der nächste Step."

Aufgezeichnet von Thiemo Müller

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