Bundesliga

Bremens Kapitän Niklas Moisander über die Kochkünste seiner Frau, Geisterspiele und den Klassenerhalt

Bremens Kapitän über die Kochkünste seiner Frau, Geisterspiele und den Klassenerhalt

Moisander: "Wissen nicht, wie es im Fußball in drei Monaten aussieht"

Hat nach eigener Aussage genug Toilettenpapier: Kapitän Niklas Moisander.

Hat nach eigener Aussage genug Toilettenpapier: Kapitän Niklas Moisander. picture alliance

Um das Wohl seiner Liebsten und einen Vorrat an der aktuell wohl umkämpftesten Haushaltsware muss sich Moisander "in dieser für alle verrückten Situation" keine Sorgen machen: "Meiner Familie geht es gut - und wir haben genug Toilettenpapier."

Der Coronavirus zwingt auch die Fußballer von Werder Bremen dazu, ihr (angepasstes) Trainingsprogramm alleine und zu Hause fortzusetzen. Wo selbst "das Positive, dass ich viel Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern habe, nach einer Woche ein bisschen anstrengend wird".

Freiluft-Läufe werden überwacht

Immerhin zum Laufen kommt Moisander an die frische Luft, die Routen werden allerdings "mit Stoppuhr und GPS-Vorgaben" genau überwacht. Neben den Laufeinheiten müssen die Bremer Kraftübungen absolvieren - diese Routine "ist jeden Tag so".

Und der SVW regelt den Alltag seiner Spieler auch über das Sportliche hinaus: "Wir haben Kochtipps bekommen. Eine schöne Art und Weise, uns zu helfen", schmunzelt Bremens Kapitän, der "Glück hat, dass meine Frau eine gute Köchin ist". Mit seinen Eltern in Finnland ("Sie sind ein bisschen älter und in der Risikogruppe, halten sich aber an die Regeln") ist Moisander über Skype oder Facetime in Kontakt.

Videokonferenzen und Gehaltsverzicht

Langweilig werde es dem 34-Jährigen mit zwei Kindern im Alter von fünf Jahren beziehungsweise fünf Monaten zwar nicht, dennoch vermisst er es, "andere Menschen zu sehen, zusammen essen zu gehen" - und generell natürlich das kollegiale Mannschaftstraining. Neben Videokonferenzen mit der Mannschaft "über die aktuelle Situation" ist Moisander weiterhin als sorgender Kapitän gefragt: "Wenn jemand Hilfe braucht, bin ich immer da."

Womit er nicht nur seine Mannschaft meint - und in dieser dahingehend nicht alleine ist: Mit einem Gehaltsverzicht "wollen wir dem Verein und den Mitarbeitern helfen. Wir haben ein Signal gegeben, über Details will ich aber nichts sagen", so Moisander, der findet: "Wir Fußballer sollten ein Vorbild sein."

Moisander würde auf Zuschauer verzichten

Weshalb der Finne am Dienstagmittag auch forderte, "auf die Experten zu hören, was in den nächsten Wochen und Monaten passiert". Wenn es nach den Bremern ginge "wollen wir unbedingt weiterspielen und Klassenerhalt selbst schaffen" - notfalls auch ohne Zuschauer: "Das wäre nicht schön, aber eine besondere Situation, die wir akzeptieren müssten."

Selbiges gilt in "schwierigen Zeiten für das Fußballgeschäft, in denen es finanzielle Schwierigkeiten auf der ganzen Welt gibt", möglicherweise auch für andere Aspekte, befürchtet Moisander, der froh ist, seinen Vertrag an der Weser kürzlich bis 2021 verlängert zu haben: "Man weiß nicht, wie es im Fußball in drei, vier Monaten aussieht."

nba

Als der Hirsch aufs Trikot wanderte: Kult-Trikots der Bundesliga