Bundesliga

Streich: "Alles reinhauen in der besonderen Nicht-Atmosphäre"

SC-Spieler sollen sich als Vorbereitung ein Geisterspiel anschauen

Streich: "Alles reinhauen in der besonderen Nicht-Atmosphäre"

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Die Corona-Pandemie und ihre Folgen beschäftigen auch Christian Streich, allerdings am wenigsten wegen ihrer Auswirkungen auf den Fußball. Er habe selbst "keinerlei Angst" und forderte, "nicht Panik zu schüren, weil das gravierende Auswirkungen haben kann". Der SC-Coach macht sich im Moment mehr Sorgen um die Menschen, "die kleine Betriebe haben, die jeden Tag kämpfen, und für die es jetzt existenziell wird".

Ich habe keine Lust, dass jeder seinen Senf dazu gibt.

Christian Streich über den Corona-Virus

Und er hält auch nichts davon, dass sich derzeit so viele zu dem Thema äußern, die nicht nicht "die Autorität dazu zu haben". "Ich habe keine Lust, dass jeder seinen Senf dazu gibt", sagte Streich, der dafür plädiert, "angemessen damit umzugehen und die Experten machen zu lassen - die haben es schwer genug, gute Entscheidungen zu fällen".

Zu den Diskussionen darüber, ob die Europameisterschaft verschoben und der Ligabetrieb ausgesetzt werden sollte und wie sinnvoll Länderspielabstellungen Ende März sind, wollte er deshalb auch nichts beitragen. "Das ist hochkomplex in den den Ligen, mit Aufstieg und Abstieg, da musst du alles durchdenken", erklärte Streich, "aber jetzt haben wir höhere Gewalt, und in der Krisensituation müssen wir ruhig bleiben und Vertrauen haben in die handelnden Personen."

Streich schaltete Juve gegen Inter nach zehn Minuten aus

Nach derzeitigem Stand wird der Sport-Club am Samstag in Leipzig in einem leeren Stadion spielen, was auch für die Freiburger eine neue Herausforderung wird. Erfahrungen hat Streich damit keine. Das Geisterspiel Juventus Turin gegen Inter Mailand habe er nach zehn Minuten wieder ausgeschaltet, erzählte der SC-Coach, es habe ihm keinen Spaß gemacht das anzugucken. Seinen Spielern hat er aber die Aufgabe mitgegeben, sich ein Spiel ohne Zuschauer in voller Länge anzuschauen, um sich "mental damit auseinanderzusetzen".

Sie seien eine Wettkampfatmosphäre mit Lärmpegel gewohnt, deswegen werde eine andere Konzentration gefordert sein. "Es wird ungewohnt, wenn man ruft und es hallt in der leeren Betonschüssel wider", sagte Streich, der sich an der Seitenlinie aber nicht anders verhalten will als sonst. Und er hofft auch, dass die Mannschaft "alles reinhauen wird in dieser besonderen Nicht-Atmosphäre".

Daniela Frahm