Bundesliga

Eberl nach Fan-Eklat: Gladbach wird bei weiterem Vorfall vom Platz gehen

Gladbachs klares Signal, falls sich Hoffenheim-Vorfälle wiederholen

Eberl: "Dann gehen wir als Mannschaft vom Platz"

"Wir sind gegen Abgrenzung und gegen jegliche Art von Hetze": Max Eberl, hier am Samstag vor dem Fanblock, in dem die Anti-Hopp-Plakate gezeigt wurden.

"Wir sind gegen Abgrenzung und gegen jegliche Art von Hetze": Max Eberl, hier am Samstag vor dem Fanblock, in dem die Anti-Hopp-Plakate gezeigt wurden. imago images

"Wir im Sport haben für uns, in Absprache mit unserem Trainer Marco Rose und den Mannschaftskapitänen, entschieden: Passiert so etwas oder etwas Vergleichbares noch einmal und der Schiedsrichter unterbricht das Spiel, dann gehen wir als Mannschaft vom Platz. Als klares Statement. Als klares Zeichen. Als Haltung gegen jegliche Art von Bannern, die wir gesehen haben", erklärte Sportdirektor Max Eberl am Donnerstag.

Die Borussen, das macht die Ankündigung des Sportdirektors deutlich, sind entschlossen zu handeln. Es seien in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt worden, "in unterschiedlichsten Konstellationen, intern, mit der Fan-Szene, mit allen Beteiligten - und diese Gespräche werden fortgeführt", sagte Eberl.

Es geht nicht alleine darum, denjenigen zu finden, der das Banner gehalten hat, sondern auch die Menschen, die diese radikale Gruppe unterstützen.

Max Eberl

Was man am Samstag im Stadion gesehen habe, so der Manager über den Tenor der Unterredungen, "ist nicht Borussia Mönchengladbach. Das spiegelt nicht unsere Ansichten wider. Wir stehen für Vielfalt, für Toleranz, wir sind gegen Abgrenzung und gegen jegliche Art von Hetze. Das kam in den Gesprächen noch einmal klar heraus und fühlt sich auch gut an."

Der nächste Schritt sei, "die Täter zu ermitteln". Wobei Eberl ebenso betonte: "Wir wollen auch die Mittäter ermitteln. Es geht nicht alleine darum, denjenigen zu finden, der das Banner gehalten hat, sondern auch die Menschen, die diese radikale Gruppe unterstützen. Gleichzeitig geht es uns aber auch darum, jetzt nicht kollektiv mit der Gießkanne irgendjemanden zu bestrafen. Wir wollen die Zerstörer finden, die unserer Fan-Kultur, unserer Fan-Landschaft, unserem Verein schaden wollen."

DFB-Strafe: "Die Brandbreite ist relativ groß"

Offenbar weiß man, welche Personen zum Täterkreis zählen. Man könne "es eingrenzen", sagte Eberl, "wir kennen und wissen - aber wir müssen eben auch identifizieren. Und das ist es, was wir jetzt zu tun haben." Heißt: Es werden, auch mit Unterstützung der Polizei, weiterhin Beweise gesammelt, um entsprechende Strafen aussprechen zu können. Von Vereinsseite wird es auf jeden Fall Stadionverbote geben, das kündigte der Klub bereits an.

Welche Strafe die Borussia selbst durch das DFB-Sportgericht zu erwarten hat, ist noch offen. Die Ermittlungen laufen. "Ich weiß nicht, was auf uns zukommt. Die Brandbreite ist relativ groß. Wir warten ab, was passiert. Und wir müssen diese Strafe dann akzeptieren", sagte Eberl.

Jan Lustig

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