Seine Saisoneinsätze lassen sich - auch wegen einer längeren Verletzungspause in der Hinrunde - noch an einer Hand abzählen. Eine Einwechslung in der Bundesliga (beim 0:2 in München), fast drei Halbzeiten in der Europa League. Und die konnten sich sehen lassen! Beim 1:0 gegen Saint-Etienne schoss Paulo Otavio bei seinem Startelfdebüt das Tor des Tages, am Donnerstag nun gegen Malmö glänzte der Linksverteidiger in der zweiten Halbzeit als Einwechselspieler für den angeschlagenen Jerome Roussillon als Vorlagengeber zum 1:1 durch Josip Brekalo. "Zwei Spiele, ein Tor, eine Vorlage, das ist schon gut", freut sich der 25-Jährige und fügt direkt an: "Ich will mehr Minuten haben, hoffentlich auch in Bundesligaspielen."
Ich bin keiner, der einfach glücklich ist, wenn er bei einer großen Mannschaft einen Vertrag hat.
Paulo Otavio
Dieser Wunsch könnte rasch in Erfüllung geben. Roussillon, der gegen Malmö mit muskulären Problemen im hinteren Oberschenkel rausmusste, fällt am Sonntag gegen Mainz (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) aus, ein Risiko will der VfL bei dem Franzosen nicht eingehen. "Der Trainer muss entscheiden", sagt Otavio. "Aber wenn Rouss eine Pause machen muss, dann bin ich da."
Auch wenn die Rolle des Brasilianers als Back-up von Roussillon relativ klar war, will sich Otavio damit nicht zufriedengeben. "Ich bin keiner, der einfach glücklich ist, wenn er bei einer großen Mannschaft einen Vertrag hat", erklärt er. "Ich lehne mich nicht zurück, will unbedingt spielen und immer auf dem Platz sein."
Neue Perspektiven für Otavio beim Rückspiel in Malmö
Beim Rückspiel in einer Woche in Malmö könnten sich für den pfeilschnellen Linksverteidiger sogar ganz neue Perspektiven ergeben. Weil William (Kreuzbandriss) und Kevin Mbabu (Gelbsperre) fehlen, muss Trainer Oliver Glasner einen neuen Rechtsverteidiger finden. Otavio, der unter dem Österreicher bereits beim Linzer ASK spielte, stünde bereit: "Hinten rechts? Das kann ich auch", betont er selbstbewusst. "Der Trainer kennt mich, er weiß, was ich leisten kann."
