Der Ex-Leipziger Stefan Ilsanker durfte im DFB-Pokal nicht für Eintracht Frankfurt gegen seinen alten Arbeitgeber spielen, Mark Uth wird in der kommenden Woche zuschauen müssen, wenn der 1. FC Köln auf Schalke 04 trifft, auch Bremens Leihstürmer Davie Selke darf im März nicht gegen Hertha BSC ran. Drei von sich mehrenden Fällen in der Bundesliga, von denen Jörg Schmadtke nicht viel hält. "Ich finde diese Art von Transferbedingung einfach nicht gut und würde mir wünschen, dass es das nicht gäbe", sagt der Wolfsburger Geschäftsführer im kicker-Interview. "Mein Eindruck aber ist, dass dieses Vorgehen mittlerweile salonfähig geworden ist."
Mit seinem VfL trifft der 55-Jährige in den kommenden beiden Ligaspielen auf Mainz 05 und Union Berlin. Dabei dürfte es zum Wiedersehen mit Jeffrey Bruma und Yunus Malli kommen, die Schmadtke in diesem Winter verliehen hat - ohne Sperrklausel. "Ich kann zumindest für mich ausschließen, dass ich so etwas verlangen würde", sagt der erfahrene Manager. "Es geht mir dabei in erster Linie um den Respekt und das Fair Play gegenüber dem Spieler."
Viele Fußballer wiederum führen den Respekt vor dem ehemaligen Arbeitgeber an, weswegen sie bei Toren gegen Ex-Klubs nicht jubeln. Sollte Verteidiger Bruma am Sonntag für Mainz gegen Wolfsburg treffen, würde ihm sein Boss - Bruma steht beim VfL noch bis 2021 unter Vertrag - sichtbare Freude über einen Treffer nicht übelnehmen. "Warum sollte er nicht jubeln?", fragt Schmadtke. "Man kann auch respektvoll jubeln und muss ja nicht zwingend wappenküssend auf den Zaun klettern."
Lesen Sie im aktuellen kicker das ausführliche Interview mit Wolfsburgs Geschäftsführer Jörg Schmadtke zum Themenkomplex Sperrklauseln.
