Ob ihm diese Entwicklung grundsätzlich so gefallen wird? Jedenfalls ist Sargis Adamyan auf dem besten Weg, sich einen Stammplatz auf der Hoffenheimer Bank zu sichern. Denn am wirkungsvollsten ist der Armenier offensichtlich, wenn er gegen bereits müde gerackerte Gegner eingewechselt wird. In Bremen ließ ihn Trainer Alfred Schreuder nach einer Stunde von der Leine, prompt belebte Adamyan das Hoffenheimer Offensivspiel und erzielte mit dem 3:0 bereits sein drittes Jokertor.
Nur Dortmunds Haaland noch besser
Damit hat sich der 26-Jährige in die Elite der Liga in dieser Rubrik geschossen. Nur ein Spieler war in dieser Saison noch erfolgreicher als Einwechselspieler: Dortmunds Neuzugang Erling Haaland, der traf in seinen beiden ersten Spielen für den BVB fünfmal. Insgesamt schoss die TSG sieben Jokertore, das wird nur vom BVB getoppt (8). Neben dem armenischen Nationalspieler haben bislang auch Jürgen Locadia (gegen Augsburg), Andrej Kramaric (gegen Mainz), Christoph Baumgartner (bei Union Berlin) und Ihlas Bebou (gegen Schalke) jeweils nach ihrer Einwechslung getroffen.
Genaugenommen hat Adamyan sogar nachgelassen, denn seinen ersten beiden Jokertoren fügte er jeweils auch noch einen Assist hinzu. Da war er allerdings bereits direkt nach der Pause ins Spiel gekommen. In Köln hatte er den Ausgleich markiert und den späten Strafstoß vor dem 2:1 durch Jürgen Locadia herausgeholt. Und gegen Dortmund hatte der im Sommer vom Zweitligisten Regensburg geholte Angreifer ebenfalls ausgeglichen und danach noch Andrej Kramarics Siegtreffer aufgelegt.
Frischer Adamyan nutzt die Räume
Alles kein Zufall wie Schreuder am Sonntagabend verriet, sondern Erfolg nach Plan. "Wir wussten, dass Bremen in engeren Räumen auch Probleme hat, die haben wir in Heimspielen auch", offenbarte Schreuder, "und wir wussten, je länger das Spiel dauert und je mehr Probleme Bremen bekommt, desto mehr Räume ergeben sich. Und dafür ist Sargis ein extrem guter Spieler, der das als frischer Spieler nutzen kann, das hat er auch gegen Köln gezeigt und in anderen Spielen." Von den sechs Spielen, in denen Adamyan von Beginn an auf dem Platz stand, traf er "nur" in einem. Dafür gleich doppelt, und zwar beim Rekordmeister. Damals sicherte Adamyan bei seinem ersten Startelfeinsatz für die TSG gleich mit einem Doppelpack den ersten Auswärtserfolg der Hoffenheimer beim FC Bayern (2:1). Es gibt also durchaus auch gute Gründe, dieses belebende Moment gleich von Beginn an ran zu lassen.
