Bundesliga

Funkels Kampf mit Fortuna Düsseldorf gegen den Winterblues

Fortuna: Platz 17, keine Impulse, wenig Hoffnung

Funkels Kampf gegen den Winterblues

Friedhelm Funkel hat bei Fortuna Düsseldorf ein schwieriges Personal-Puzzle zu lösen.

Friedhelm Funkel hat bei Fortuna Düsseldorf ein schwieriges Personal-Puzzle zu lösen. imago images

Schlusslicht der Tabelle waren die Fortunen im Dezember 2018 sogar, nach dem 14. Spieltag. Es folgte die bemerkenswerte englische Woche mit neun Punkten, später dann das 2:1 in Augsburg zum Rückrundenauftakt. Positive Grundstimmung, ein neuer Impuls, insgesamt holten die Düsseldorfer 26 Punkte in der Rückrunde und schafften souverän den Klassenverbleib.

Fast alle Hoffnungen verbinden sich mit Kevin Stöger

Letzter sind sie aktuell zwar nicht, weil es immer noch den Aufsteiger SC Paderborn gibt, der noch mehr Mühe hat als die Rot-Weißen, Punkte einzusammeln. Aber wo soll diesmal die Trendwende herkommen? Fast alle Hoffnungen verbinden sich mit der Rückkehr von Kevin Stöger, der zum Rückrundenauftakt gegen Bremen erst spät kam, am Sonntag, wenn Fortuna in Leverkusen antritt, aber körperlich einen Schritt weiter sein dürfte.

Spielersteckbrief O. Fink
O. Fink

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Trainersteckbrief Funkel
Funkel

Funkel Friedhelm

Und sonst? Wenig bis nichts ist zu sehen von den Sommereinkäufen, die Entwicklung der Mannschaft stagniert, das spielerische Niveau ist beängstigend. Die bemerkenswerte Entwicklung des Klubs mit Aufstieg und Verbleib in der Bundesliga hängt eng mit Friedhelm Funkel zusammen. Schafft er jetzt wieder die Wende? Ist der Trainer-Routinier die Lösung des Problems? Oder ist er selbst das Problem?

Fortuna spielt mutiger

In der Winterpause kündigte Funkel bereits an, Fortuna wolle mutiger spielen, und in Ansätzen war dies im Spiel gegen Bremen auch zu besichtigen. Die Rot-Weißen streuten Pressing-Phasen ein, attackierten höher, spielten etwas mutiger als zuletzt, auch wenn sie am Ende mit leeren Händen dastanden.

Deutlich zu sehen ist aber auch, dass Funkel im Zweifelsfall eher auf seine bewährten Kräfte setzt. Warum nur? Auf Oliver Fink, der für das Gesamtgefüge zwar weiterhin wichtig, auf dem Spielfeld aber nur selten imstande ist, für Impulse zu sorgen. Auf den alten Haudegen Adam Bodzek, dessen Tätigkeitsfeld mit "reiner Zerstörer" hinreichend umschrieben ist. Und lange auch auf Niko Gießelmann, der sich einige Stellungsfehler erlaubte.

Gibt es wirklich so wenig Alternativen? Warum wurden im Sommer fast ein Dutzend Neue geholt, wenn sie so selten zum Zuge gekommen?

Was ist mit Tekpetey, Ampomah oder Ofori?

Funkel erlebt die Spieler täglich im Training und hält viele von ihnen offensichtlich für nicht formstark genug, der Mannschaft weiterzuhelfen. Das gilt für Bernard Tekpetey, der in der vorigen Saison die 2. Liga aufmischte, im Trainingslager in Spanien auch auf sich aufmerksam machte, gegen Bremen allerdings ganz draußen blieb. Ähnlich wie Nana Ampomah, der kurz vor der Winterpause ansteigende Tendenz zeigte, gegen Bremen allerdings ebenfalls nicht erste Wahl war. Und auch Kelvin Ofori, der als großes Talent gilt und für gewisse Überraschungsmomente gut sein könnte, lässt Funkel nicht von der Leine mit dem Hinweis, der 18-Jährige müsse noch viel lernen.

Am ehesten noch nachvollziehen lässt sich der Verzicht auf Kasim Adams. Der Hüne bringt zwar athletisch die besten Voraussetzungen mit, in der Defensive zu helfen, fiel allerdings auch immer wieder durch leichtfertige Pässe auf, die beim Gegner landeten und die eigene Mannschaft in Schwierigkeiten brachten.

Kein einfaches Personal-Puzzle für Funkel, der übrigens im eminent wichtigen Spiel gegen Bremen zunächst auf Erik Thommy verzichtete. Dabei ist der vom VfB Stuttgart geholte Flügelstürmer derjenige unter Fortunas Zugängen, der in der Hinrunde noch am ehesten positiv auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Vielleicht darf er am Sonntag wieder ran. Dann geht in Leverkusen Fortunas und Funkels Kampf gegen den Winterblues weiter.

Oliver Bitter

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