Bundesliga

Streich: "Wenn Schwolow fit ist, spielt er"

Starker Vertreter Flekken muss wieder in die zweite Reihe

Streich: "Wenn Schwolow fit ist, spielt er"

Bleibt die Nummer eins in Freiburg: Alexander Schwolow.

Bleibt die Nummer eins in Freiburg: Alexander Schwolow. picture-alliance

Aus Freiburgs Trainingslager in Sotogrande berichtet Carsten Schröter-Lorenz

Beinahe wären in der aktuellen kicker-Rangliste Winter 2019/20 gleich zwei Freiburger Torhüter aufgetaucht. Im Gegensatz zu Mark Flekken, der es dank starker Leistungen in zehn Einsätzen bei seiner Ranglisten-Premiere auf Rang acht im Weiteren Kreis schaffte, fehlten Stammkraft Alexander Schwolow letztlich jedoch zwei bewertete Pflichtspiele zu den neun für die Rangliste nötigen (im Pokal zählen nur jene gegen andere Erstligisten).

Dabei hatte sich der 27-Jährige bereits am 8. Spieltag verletzt, in der Anfangsphase der Partie bei Union Berlin. Ein Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel wurde diagnostiziert, der SC sprach wenige Tage später von einer Ausfallzeit von "voraussichtlich drei Wochen". Keine ungewöhnliche oder besonders schwere Blessur - für Schwolow bedeutete sie jedoch im Rückblick bereits Mitte Oktober das Hinrundenaus.

Zwangspause verlängert: "Das hat der Muskel nicht verkraftet"

Am 2. Januar sprach Schwolow im kicker erstmals über die Probleme auf dem Weg zurück auf den Rasen: "Es war nicht ganz einfach, der Faserriss ist nicht optimal verheilt." Dabei verlief der Heilungsprozess zunächst einigermaßen nach Plan. Nach etwa drei Wochen absolvierte Schwolow mit Torwarttrainer Andreas Kronenberg intensive Übungen. "Im Tor ging alles, auch die Sidesteps funktionierten, das Schießen und Passen waren dann aber das Problem", so der Keeper, dessen Adduktoren bei diesen Bewegungen wieder zwickten: "Das hat der Muskel nicht verkraftet. Da habe ich gemerkt, dass es noch nicht geht und das hat dann noch mal diese Pause nach sich gezogen."

Zum Jahresende fanden die Mediziner nach eingehenden Untersuchungen dann aber die Ursache der Beschwerden, die Schwolow lieber für sich behalten möchte. Nach der Winterpause mit einem individuellen Trainingsprogramm und weiterer Heilungszeit zählte für ihn zunächst nur die vollständige Rückkehr in den Trainingsbetrieb. Die gelang wie geplant zum Wiederauftakt am Freitag in Freiburg. Auch in den ersten Einheiten unter spanischer Sonne mischte Schwolow an der Seite seiner Keeper-Kollegen Flekken und Niclas Thiede wieder gewohnt ehrgeizig mit.

Es war schon vorher so, dass er nicht rumgesessen ist und gesagt hat: Schön, hier dabei zu sein... Das fände ich auch katastrophal, wenn es so wäre, das macht keinen Spaß. Konkurrenzkampf ist gut.

Alexander Schwolow

Bleibt die Frage: Wer steht zum Rückrundenbeginn in knapp zwei Wochen in Mainz und in der Zeit danach im Freiburger Tor? Flekken hat durch seine Leistungen Ansprüche angemeldet und auch erklärt, dass er den Posten nicht freiwillig räumen wird. "Das wäre ja komisch, wenn Mark das nicht sagen würde", zeigte Schwolow im Gespräch mit dem kicker Verständnis dafür: "Es war schon vorher so, dass er nicht rumgesessen ist und gesagt hat: Schön, hier dabei zu sein... Das fände ich auch katastrophal, wenn es so wäre, das macht keinen Spaß. Konkurrenzkampf ist gut", meinte der beim SC ausgebildete und Schlussmann und sprach trotz seines unumstrittenen Stammspielerdaseins seit Sommer 2015 von einer "Entscheidung für das Trainerteam".

Alexander Schwolow beim Kleinfeldturnier der Freiburger im Trainingslager.

Alexander Schwolow beim Kleinfeldturnier der Freiburger im Trainingslager. kicker

Christian Streich hat allerdings offenbar keine Lust auf ein schwelendes Torhüter-Thema und sorgte schon am Dienstagnachmittag für Klarheit: "Wir schauen jetzt, ob Alex Schwolow gesund bleibt. Wenn er zu einhundert Prozent fit ist, spielt er im ersten Rückrundenspiel in Mainz." Streich bleibt seiner Nummer eins also treu. Schwolow habe die ganzen Jahre über gut gespielt und sich gut entwickelt. "Und für die Verletzung kann er ja nichts", sagte Streich, der auch Flekken lobte: "Mark hat sehr gut gespielt, wir waren sehr zufrieden mit ihm."

Sieben Ausfälle am Dienstag

Nicht zufrieden ist Streich mit der Tatsache, dass ihm am Dienstagnachmittag diese sieben Profis aus unterschiedlichen Gründen im Training fehlten: Luca Waldschmidt (Sprunggelenksprobleme), Nico Schlotterbeck (Adduktorenbeschwerden), Chang-Hoon Kwon (muskuläre Probleme), Yoric Ravet (Aufbautraining nach Muskelfaserriss), Philipp Lienhart, Roland Sallai, Robin Koch (Belastungssteuerung). Wann die einzelnen Akteure wieder vollbelastbar sind, bleibt abzuwarten.