Bundesliga

Schreuder vergleicht Hübner sogar mit Matthäus

Innenverteidiger vor dem Duell mit Bruder Florian

Schreuder vergleicht Hübner sogar mit Matthäus

Hoffenheims Benjamin Hübner steht am 16. Spieltag vor einem Familienduell.

Hoffenheims Benjamin Hübner steht am 16. Spieltag vor einem Familienduell. imago images

Die Duell mit seinem Vater am ersten Spieltag hatte er verpasst. Damals hatte Benjamin Hübner im Training einen knallharten Schuss abbekommen und sich eine schwere Prellung im Nackenbereich zugezogen. Also war Hübner nicht nur gegen Eintracht Frankfurt ausgefallen, wo sein Vater Bruno Sportdirektor ist, sondern fehlte gleich die ersten vier Spieltage. Danach nahm der Innenverteidiger wieder seinen Stammplatz in der Hoffenheimer Abwehr ein, ehe ihn ein grippaler Infekt erneut ausbremste. Erst am vergangenen Freitag stand der 30-Jährige nach zwei weiteren verpassten Spielen wieder im Kader, blieb aber - wie auch Kapitän Kevin Vogt - noch ohne Einsatz. Das dürfte sich nach den Abwehrfehlern gegen Augsburg (2:4) am Dienstag beim Spiel in Berlin gegen Aufsteiger Union (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) sicherlich ändern.

Für Hübner schon wieder ein besondere Partie, denn das nächste Familienduell steht an: Diesmal geht es gegen seinen jüngeren Bruder Florian (28), ebenfalls Innenverteidiger und nach einer längeren Verletzungspause seit drei Spielen wieder mittendrin bei den Berlinern. Da spricht also viel für ein unmittelbares Aufeinandertreffen der beiden Hübners auf dem Platz, vor allem wohl bei Standards.

Das letzte Mal als sich Benjamin und Florian direkt gegenüberstanden, spielten beide noch in der 2. Liga. In der Saison 2014/15 entführten Benjamins Ingolstädter (3:0) und Florians Sandhäuser (3:1) mit Auswärtssiegen jeweils die Punkte. Der dritte Sprössling der Hübners, Christopher (33), hat seine Karriere übrigens mittlerweile beendet. Auch mit dem älteren Bruder duellierte sich Benjamin einst, damals noch in der 3. Liga in Diensten des SV Wehen Wiesbaden, auch damals entführte Christopher mit Darmstadt 98 alle Punkte.

"Er ist ein extremer Gewinner und hat eine große Ausstrahlung"

Wie wichtig Hübner für Hoffenheim ist, spürt man erst so richtig, wenn er fehlt. In den acht Partien mit dem Linksfuß holte die TSG in der laufenden Spielzeit im Schnitt zwei Punkte, ohne ihn im Mittel nur 0,71 Zähler. Kein Wunder, dass Trainer Alfred Schreuder auf einen fitten Hübner hofft. "Er ist es ja gewöhnt, dass er ab und zu wegbricht, aber er ist immer wieder schnell dabei", erklärt Schreuder, "er hat eine große Mentalität, ein extrem wichtiger Spieler für uns, wenn er sich topfit fühlt. Das hat er auch gezeigt. Er ist ein extremer Gewinner, wenn er auf dem Platz ist, fühlen sich andere Spieler auch sicherer."

Dazu brauche der Routinier allerdings seine volle Leistungsfähigkeit. "Gegen Mainz war er ein bisschen müde, dann sieht man auch, wenn er nicht topfit ist, ist er auch nicht so gut", so Schreuder, "wenn er frisch ist, ist er extrem wichtig für uns, er hat eine große Ausstrahlung." Und dann zieht der Niederländer im Quervergleich das große Register. "Wenn früher Lothar Matthäus auf dem Platz war, haben sich die deutschen Spieler auch sicherer gefühlt", erinnert Schreuder, "das hat Benni auch in sich."

Diese Aura soll am Dienstag in Berlin helfen, zurück in die Erfolgsspur zu finden. Auch Vogt steht vor der Rückkehr in die Startelf. Und Hübner jedenfalls würde die Serie von Auswärtssiegen in Bruderduellen sicher gerne ausbauen.

Michael Pfeifer