Bundesliga

TSG Hoffenheim - Keine Wende bei der TSG für Stafylidis

Keine Wende bei der TSG für den Ex-Augsburger

Nun hat Stafylidis einen Torschützenkönig vor der Nase

Hat einen schweren Stand in Hoffenheim: Konstantinos Stafylidis.

Hat einen schweren Stand in Hoffenheim: Konstantinos Stafylidis. picture alliance

Diese Hoffenheimer Baustelle war absehbar. Von den namhaften Abgängen von Kerem Demirbay und Nadiem Amiri nach Leverkusen, Joelinton nach Newcastle und Nico Schulz nach Dortmund hinterließ Letzterer im Sommer auf der linken Außenbahn die größte zu füllende Lücke im Hoffenheimer Kader. Die in vielen Klubs defizitäre oder problematische Seite.

Die TSG versuchte das Erbe des abgewanderten Nationalspielers auf zwei Schultern zu verteilen. Auf die des zuletzt nach Stuttgart ausgeliehenen Schweizer Nationalspielers Steven Zuber als eher offensive Variante. Dazu wurde mit Konstantinos Stafylidis ein eher klassischer Linksverteidiger ablösefrei aus Augsburg verpflichtet.

Es war für den 26-Jährigen, dem zuvor bereits in Leverkusen wie beim FCA der große Durchbruch nicht gelungen war, grundsätzlich auch bei der TSG nicht zu erwarten, plötzlich durchzustarten. Die Zwischenbilanz vor dem am Freitag anstehenden Duell mit den alten Kollegen aus Augsburg dürfte deshalb auch niemanden groß verwundern. Die Umstände allerdings schon. Nur in sechs der bislang gespielten 14 Partien stand Stafylidis auf dem Platz. Zunächst dreimal in Folge sogar in der Startelf, nachdem sich Zuber einer Fuß-Operation unterziehen musste. Dennoch sind für den Griechen seither auch nur noch drei Einwechslungen notiert.

Denn erstaunlicherweise spielt nun der Torschützenkönig Dänemarks auf seiner Position. Letzte Saison hatte Robert Skov den FC Kopenhagen noch mit 30 Treffern zur Meisterschaft geschossen. Hoffenheims einfallsreicher Trainer Alfred Schreuder hat den bislang auf dem rechten Flügel offensiv orientierten Linksfuß auf die linke Seite verpflanzt, wo Skov (13 Spiele, 12 von Beginn an) entweder als linkes Glied der Viererkette oder als Außenbahnspieler im 3-5-2 oder 3-4-3 agiert.

Für Stafylidis heißt das erneut: hinten anstellen bitte. Das kannte der Nationalspieler Griechenlands ja schon aus Augsburg, wo er an Philipp Max nicht vorbeikam.

Keine rosigen Aussichten für Stafylidis

Spielpraxis sammelt er da eher im Nationaldress, wo Stafylidis weiter gesetzt ist und das Team auch schon als Kapitän aufs Feld führte. Schreuder beobachtet aufmerksam dessen Entwicklung auch in der Landesauswahl und steht mit seinem Landsmann John van't Schip in Verbindung, der derzeit die Griechen trainiert. Der setze Stafylidis zuletzt sogar als linken Innenverteidiger in der Viererkette ein. "Auch eine interessante Entwicklung", wie Schreuder neulich sagte. Ob er Stafylidis dagegen am Freitag gegen Augsburg einen Auftritt gönnt, ist eher fraglich. Es sei denn, Schreuder hat für Skov eine Pause aus Gründen der Belastungssteuerung oder mal wieder eine offensivere Rolle vorgesehen. Ansonsten heißt es für den Ex-Augsburger auch gegen seine früheren Kollege die gewohnte Reservistenrolle reserviert. Und obendrein startete diese Woche auch Zuber wieder mit dem Training auf dem Platz. Keine rosigen Aussichten für den Linksfuß, der bei der TSG bis 2023 unterschrieben hat.

Michael Pfeifer