Bundesliga

Wolf: Neue Hoffnung nach dem "harten" Debüt

20-Jähriger "braucht jetzt Spielpraxis"

Wolf: Neue Hoffnung nach dem "harten" Debüt

Schon recht flott unterwegs nach langer Pause: Der Leipziger Hannes Wolf.

Schon recht flott unterwegs nach langer Pause: Der Leipziger Hannes Wolf. imago images

Nach seinem bei der U-21-EM im Sommer in Italien und San Marino erlittenen Knöchelbruch befindet sich der 20 Jahre alte Linksfuß zwar schon seit einiger Zeit im Training, aber seinen ersten Einsatz hatte Wolf am Samstag gegen die TSG Hoffenheim - und damit ziemlich genau drei Monate, nachdem er im kicker eine vorsichtige Prognose über eine mögliche Rückkehr abgegeben hatte.

Nach 84 Minuten wechselte RB-Coach Julian Nagelsmann den für zehn Millionen Euro aus Salzburg geholten Techniker für Timo Werner ein, nachdem Wolf bereits eine Woche zuvor beim Auswärtsspiel beim SC Paderborn (3:2) im Kader gestanden hatte.

Wolf überzeugt im letzten Training

Dabei hatte Nagelsmann noch am Donnerstag gesagt, dass Wolf und auch der zweite Rekonvaleszent Tyler Adams aufgrund ihrer langen Fehlzeit (Adams seit Mai) eher nicht zum Aufgebot für die Partie gegen Hoffenheim oder höchstens dann zum Aufgebot zählen würden, wenn es kurzfristig noch Ausfälle gebe. Da es aber der österreichische U-21-Nationalspieler "im Training gut gemacht hat", so Nagelsmann, "ist er deswegen reingerutscht".

Damit machte der Leipziger Coach seine Nummer 19 froh. "Sehr schön", fand Wolf den Moment, als er erstmals für seinen neuen Klub in einem Spiel den Platz betreten durfte, "ich habe sehr lange darauf gewartet und sehr viel dafür gearbeitet. Ich habe immer gehofft, dass wir das 3:0 machen, dann sind meine Chancen höher." Schon beim Stande von 2:0 stand Wolf zur Einwechselung bereit, aber dann fiel tatsächlich das 3:0 und seine Zeit kam.

An seinen Fuß hat Wolf bei seinen ersten Pflichtspielminuten für Leipzig nicht gedacht, die Zweifel an der Haltbarkeit des operierten Knöchels waren schon vorher zerstreut worden. "Ich habe auch im Training schon einen Schlag draufbekommen", sagt er im Rückblick, "das tat gut." Mehr zu schaffen machten Wolf die im Vergleich zum Training höheren konditionellen Anforderungen bei Spieltempo. "Es war hart, das war schon was Anderes als Training", bekennt Wolf, aber derlei Strapazen nahm er gerne in Kauf.

Weitere Matchhärte will er sich zum Ende der ersten Saisonhälfte möglichst noch holen. "Ich hoffe, dass noch ein paar Einsätze bis Ende des Jahres dazu kommen", sagt Wolf, der dabei auch das letzte Gruppenspiel der Champions-League-Gruppe G am Dienstagabend bei Olympique Lyon im Blick hat.

Ich brauche jetzt Spielpraxis.

Hannes Wolf

Angesichts des Umstands, dass RB bereits für das Achtelfinale der Königsklasse qualifiziert ist, "würde es das Spiel zulassen", so Wolf über einen eventuellen Kurzeinsatz. Denn: "Ich brauche jetzt Spielpraxis." Aber wenn es am Dienstag nicht klappt, wäre Wolf wohl nicht allzu sehr betrübt. Schließlich liegt er voll im - im September geäußerten - Plan.

Und nach dem Auftritt in Lyon warten noch die Ligapartien in Düsseldorf (14. Dezember), in Dortmund (17. Dezember) und gegen Augsburg (21. Dezember) und somit drei weitere Gelegenheiten, Minuten zu sammeln.

Andreas Hunzinger

Bilder zur Partie RB Leipzig - TSG Hoffenheim