Nicht nur beim 0:4 am Samstag gegen die Bayern fehlte Fortuna im Mittelfeld die Struktur, die ordnende Hand. Nach dem langfristigen Ausfall von Spielmacher Kevin Stöger war Lewis Baker zugetraut worden, zumindest ein wenig in die Rolle des in der Vorsaison übertagenden Spielgestalters zu schlüpfen.
"Er spricht viel, dirigiert viel, er hat das richtig gut gemacht", lobte Trainer Friedhelm Funkel nach den ersten Arbeitsproben das Mittelfeldmannes von der Insel, der sich aggressiv im Zweikampf zeigte und es offensichtlich auch versteht, einen vernünftigen Pass zu spielen.
Diese Qualitäten aber darf die Leihgabe des FC Chelsea seit einigen Wochen nicht mehr zeigen. Funkel setzt eher auf bewährte Kräfte im Mittelfeld, vor allem auf Abräumer wie Adam Bodzek und Alfredo Morales. Für den offensiveren Part im Zentrum war Oliver Fink vorgesehen, unter anderem gegen die Bayern, wo dem Kapitän allerdings sehr wenig gelang. Bakers Bilanz ist freilich auch bescheiden: sechs Einsätze, kicker-Notenschnitt: 4,0, kein Tor, kein Assist.
Auch wenn er seit Anfang Oktober nicht mehr auf dem Platz stand, könnte der Mann von der Insel angesichts der Kreativschwäche im Düsseldorfer Zentrum am Samstag mal wieder zum Zug kommen. "In den letzten beiden Wochen hat er sich im Training wieder mehr angeboten", räumt Funkel ein, "vorher hat er mich nicht so überzeugt. Aber ganz klar ist, dass er seine Möglichkeiten bekommen wird", kündigte der Trainer an.
Bekommt Baker also das "Go" für Hoffenheim? Dort geht Fortuna als Tabellen-16. ins Rennen und steht damit erstmals im Kalenderjahr 2019 auf einem der drei letzten Plätze. Letztmals so tief im Keller war Fortuna nach dem 15. Spieltag der vorigen Saison angesiedelt. Funkel nimmt's gewohnt gelassen: "Dass wir mal hinten drin stehen", so der Trainer, "trifft uns ja nicht unerwartet."
