2:3 gegen die TSG Hoffenheim, 0:1 im Hauptstadtderby bei Union und jüngst vor der Länderspielpause ein 2:4 auf eigenem Platz gegen RB Leipzig: Hertha BSC steckt in einem gefährlichen Abwärtsstrudel. Zwei Punkte trennen die Covic-Schützlinge nur noch vom Abstiegsrelegationsplatz. Unterliegen die Berliner beim FC Augsburg, ziehen auch die bayerischen Schwaben (derzeit 15.) vorbei. Und Trainer Covic, der im Sommer den Cheftrainerposten von Pal Dardai übernahm, würde weiter in die Bredouille rutschen.
Stark: "In Augsburg ist es immer schwierig"
Dass die Aufgabe bei den Fuggerstädtern kein Spaziergang wird, weiß auch Neu-Nationalspieler Niklas Stark: "In Augsburg ist es immer schwierig, deswegen müssen wir von der ersten Minute an kämpferisch da sein, gut in das Spiel und anschließend fußballerische Lösungen finden", wird der Defensivakteur auf der vereinseigenen Website zitiert. "Wir müssen gut zusammenarbeiten, defensiv wie offensiv - dann werden wir drei Punkte mitnehmen", gibt sich Stark optimistisch.
Starks Feuertaufe nach langer Wartezeit
Am Dienstagabend war für den 24-jährigen Stark beim 6:1 gegen Nordirland in Frankfurt am Main mit dem Debüt in der deutschen Nationalmannschaft ein lange gehegter Traum wahr geworden. Der Innenverteidiger kam in der 65. Minute für Leipzigs Lukas Klostermann aufs Feld und konnte der vermeintlichen Dauerschleife als Pechvogel vom Dienst endlich entkommen. Der U-21-Europameister von 2017 war mehrfach kurzfristig vor seinem geplanten Debüt in der A-Nationalmannschaft gebremst worden. Diesmal aber - im zehnten Anlauf! - erlebte Stark trotz Nasenbeinbruchs mit Spezialmaske seine Feuertaufe. "Langsam wurde es Zeit", schmunzelte Herthas Nummer 5. "Ich habe lange auf mein Debüt hingearbeitet. Das war natürlich eine coole Sache, dass es nun geklappt hat!"
Klappen soll es nun unbedingt auch wieder in der Liga für Hertha BSC. Elf Punkte aus elf Spielen sind zu wenig für die ambitionierten Blau-Weißen, aus den vergangenen vier Spielen holten die Berliner nur einen Zähler.
Covic gibt sich gelassen
Für Covic könnte es im Falle einer weiteren Niederlage sehr ungemütlich werden, doch der Trainer gibt sich betont gelassen vor dem richtungsweisenden Spiel: "Ich bin der Letzte, der in dieser Situation auf sich schaut. Es geht um den Verein und dass wir schnellstmöglich Punkte holen."
Covic setzt auf Kompaktheit und Nervenstärke
Covic wollte am Freitag auf der Spieltagskonferenz zwar naturgemäß seinen "Matchplan nicht verraten", sieht sein Team nach der zweiwöchigen Pause aber gut vorbereitet. "Wir haben intensiv gearbeitet, um eine Kompaktheit in unser Spiel zu bekommen und es dem Gegner nicht wieder so leicht zu machen, zu Torchancen zu kommen", erklärte der Coach. "Wir müssen alles, was wir machen, im Verbund machen", setzt Covic auf mannschaftliche Geschlossenheit und Nervenstärke: "Uns stehen 90 Minuten in Augsburg bevor, deren Verlauf niemand vorhersagen kann. Manchmal entscheiden Nuancen. Aber genau das müssen und wollen wir zu unseren Gunsten drehen, um gemeinsam Erfolg zu haben."
Die Aufgabe in Augsburg wird zur Reifeprüfung für die Berliner. Und ihren Coach.
Nur Rekik fällt aus
Personell kann der Hertha-Coach beinahe aus dem Vollen schöpfen, lediglich Karim Rekik muss wegen eines Infekts passen. Zumindest wieder eine Option ist Arne Maier. "Um ehrlich zu sein, Arne jetzt 90 Minuten zu bringen, würde nicht viel Sinn machen", so Covic. Aber: "Dass er eine Option für den Kader ist, ist richtig."