Bundesliga

Wirbel um Ayhan und Karaman

Verärgerung wegen Militärgruß der türkischen Nationalspieler

Wirbel um Ayhan und Karaman

Werden sich in Düsseldorf noch einmal erklären müssen: Kaan Ayhan (l.) und Kenan Karaman.

Werden sich in Düsseldorf noch einmal erklären müssen: Kaan Ayhan (l.) und Kenan Karaman. imago images

Nach der Partie hatte der türkische Verband ein Bild auf Instagram veröffentlicht, mit Spielern, die in der Kabine einen Militärgruß zeigen. Laut Bildunterschrift wollen sie damit "den Sieg den tapferen Soldaten und Märtyrern widmen". Dabei geht es um den jüngst erfolgten Angriff türkischer Truppen auf die Kurdengebiete in Nord-Syrien.

Damit nicht genug, in der Umkleidekabine entstand ein weiteres Foto, auf dem auch die Düsseldorfer Profis Ayhan und Karaman zu sehen sind, wie sie den militärischen Gruß zeigen. Die Reaktion der Fortuna folgte prompt. Er habe ein Gespräch mit den beiden Spielern geführt, so Düsseldorfs Sport-Vorstand Lutz Pfannenstiel, "und die Position des Vereins deutlich gemacht". Fortuna distanzierte sich in aller Deutlichkeit von jeglichen "vermeintlich politisch motivierten Handlungen, die gegen die Werte des Vereins verstoßen".

Die beiden Spieler hätten im Gespräch mit ihm, so Pfannenstiel, versichert, dass es sich lediglich um eine Solidaritätsbekundung für Soldaten und ihre Angehörigen handelte, "verbunden mit dem Wunsch, dass sie wieder gesund zu ihren Familien zurückkehren".

Nach ihrer Rückkehr nach Düsseldorf werden sich die beiden Nationalspieler allerdings noch einmal erklären müssen. Weitere Konsequenzen muss das Duo wohl nicht befürchten, auch wenn sich viele Fans in den Foren irritiert und äußerst verärgert äußerten und drastische Maßnahmen von seiten der Fortuna forderten.

"Wir kennen die beiden seit langer Zeit", sagt Pfannenstiel. "Wir sind überzeugt, dass ihnen nichts ferner lag, als ein politisches Statement abzugeben." Und ganz deutlich: "Beide Spieler stehen für die Werte, die unser Verein lebt."

Der Umgang mit dem Bild sorgte auch bei der deutschen Nationalmannschaft für Wirbel.

Oliver Bitter