2. Bundesliga

Darmstadt 98 - Marvin Mehlem: "Ein Punkt ist zu wenig"

Siebtes siegloses Spiel in Folge

Mehlem: "Ein Punkt ist zu wenig"

Kam im Sommer 2017 von seinem Ausbildungsverein Karlsruhe nach Darmstadt: Marvin Mehlem.

Kam im Sommer 2017 von seinem Ausbildungsverein Karlsruhe nach Darmstadt: Marvin Mehlem. imago images

Seinen Ex-Verein verfolge er inzwischen kaum noch, gab Mehlem am Freitagabend nach dem 1:1 gegen den Karlsruher SC zu Protokoll - gerade nachdem sein älterer Bruder Marcel im vergangenen Jahr vom KSC zum belgischen Klub Saint Gilloise gewechselt war. Dem Mittelfeldspieler des SV Darmstadt 98 war wie seinen Vorrednern Fabian Holland und Marcel Heller anzumerken, dass er angefressen war: "Ein Punkt ist zu wenig", sagte Mehlem nach dem Unentschieden gegen den biederen Gast aus Baden.

Denn die Darmstädter hatten fast die gesamten 90 Minuten über dominiert - obgleich Karlsruhe zwar weniger, aber klarere Chancen auf den Siegtreffer hatte. Wie schon in zwei Fällen beim 3:3 gegen Nürnberg schafften es die Südhessen nicht, eine eigene Führung über einen längeren Zeitraum zu behalten: Aufs 1:0 von Dario Dumic folgte postwendend das 1:1 durch Philipp Hofmann. Beide Treffer fielen nach Eckbällen.

Zum siebten Mal ohne Sieg, dich die "Bölle-Serie" hält

Dass man zu schnell den Ausgleich gefangen habe, monierte auch Mehlem. "Wir wussten, dass der KSC gut in Standards ist, das müssen wir vielleicht besser verteidigen", sagte er. Chef-Coach Dimitrios Grammozis hatte vor dem Spiel ebenfalls deutlich auf die bei ruhenden Bällen gefährlichen Gästespieler mit Gardemaß hingewiesen. Gegen die Wucht von Hofmann war in der entscheidenden Szene aber schlicht kein Kraut gewachsen.

Insofern blieben die 98er zum siebten Mal in Folge sieglos, wahrten zugleich aber ihre Heimserie: Am Böllenfalltor sind sie inzwischen seit Februar ungeschlagen. Das nächste Spiel in zwei Wochen ist zwar auf St. Pauli, doch nicht nur Mehlem erkannte Fortschritte beim Auftreten: "Wir waren über die ganze Zeit besser, waren gierig in den Zweikämpfen." Allerdings hätten "die Kaltschnäuzigkeit und die letzte Konsequenz" gefehlt. Dinge, die sich in kurzer Zeit optimieren lassen - zumal nun die zweite von drei Länderspiel-Pausen der Hinrunde beginnt. Ob die dem SV 98 gerade für einen klaren Kopf hilft, da war Mehlem hin- und hergerissen: "Vielleicht tut uns die zweiwöchige Pause jetzt gut - auch wenn wir gleich wieder spielen wollen."

Jens Dörr