2. Bundesliga

Leitl sieht erfolgreiche "Reifeprüfung" seiner Mannschaft

Fürth setzt Höhenflug mit Last-Minute-Sieg gegen Wiesbaden fort

Leitl sieht erfolgreiche "Reifeprüfung" seiner Mannschaft

Geschafft! Fürths Coach Stefan Leitl nach dem Schlusspfiff und dem Sieg gegen Wiesbaden.

Geschafft! Fürths Coach Stefan Leitl nach dem Schlusspfiff und dem Sieg gegen Wiesbaden. imago images

Für einen ähnlich guten Saisonstart muss in der Vereinsgeschichte gar nicht weit zurückgeblättert werden: Auch in der Vorsaison kam Fürth mit elf Punkten aus sechs Spielen hervorragend aus den Startlöchern. Statt in der Spitzengruppe verbrachte der Verein im Anschluss die Spielzeit jedoch überwiegend in der unteren Tabellenhälfte. Der erneute frühe Höhenflug wird als Bestätigung der guten Arbeit gesehen, die positive Momentaufnahme soll aber auch nicht überbewertet werden. "Wir sind kein Aufstiegsfavorit", sagte Sportdirektor Rachid Azzouzi, "aber der gute Start ist kein Zufall. Wir brauchen uns nicht zu verstecken."

Unser Weg ist aktuell gut, aber auf dem Weg wollen wir auch bleiben.

Stefan Leitl

Trainer Stefan Leitl bemühte sich ebenfalls, den Erwartungen entgegenzuwirken, die solch hohe Tabellenregion bei einigen im Umfeld auslösen können: "Wir wissen was wir können, aber auch, was wir noch nicht können. Wir stellen für uns nicht den Anspruch, dass wir gegen jede Mannschaft gewinnen." Für Leitl zählt nicht nur der aktuelle Punktestand, vielmehr steht die Entwicklung im Fokus. Und diese hat ihm beim dritten Saisonsieg gegen Wiesbaden gefallen: "Die Art und Weise war richtig gut. Schritt für Schritt kommt nun das Selbstvertrauen dazu. Aktuell sind wir sehr stabil, die fußballerische Leistung stimmt und die Spieler setzen genau um, was wir sehen wollen. Unser Weg ist aktuell gut, aber auf dem Weg wollen wir auch bleiben."

Allerdings tat sich seine Mannschaft gegen einen gut eingestellten Gegner lange schwer und lief sogar einem Rückstand hinterher. Der noch sieglose Aufsteiger aus Wiesbaden ging direkt nach Wiederanpfiff durch Manuel Schäffler (46.) in Führung. "Ein Nackenschlag", wie es Leitl nach Schlusspfiff ausdrückte.

Joker bringen neuen Schwung

Erst mit den offensiven Einwechslungen in der Schlussphase durch David Raum und Tobias Mohr entwickelte Fürth mehr Präsenz und Dynamik im Angriffsdrittel. Der ebenfalls eingewechselte Daniel Keita-Ruel erzielte in der 81. Minute den Ausgleich, ein Foulelfmeter (90.+1) durch Julian Green sorgte letztendlich für den glücklichen Heimsieg. "Mich freut es, dass wir geduldig geblieben sind und uns belohnt haben. Daran wächst ein Team", sagte Leitl. Er attestierte der Mannschaft gegen einen unbequemen Gegner die bestandene "Reifeprüfung".

Den entscheidenden Strafstoß in der Schlussminute hatte Moritz Kuhn mit einem Rempler an Raum verursacht. "Ich nehme den Ball super mit und ziehe im Vollsprint in den Sechzehner. Er erwischt mich, ich komme aus dem Tritt und falle", sagte Raum. Allen Protesten der Gäste zum Trotz: ein Elfmeter, den man geben kann.

Spitzenspiel am kommenden Spieltag gegen Stuttgart

Und so durfte Raum später von einem "Arbeitssieg" sprechen, der ohnehin immer am "geilsten" sei. Die aktuelle Tabellensituation sieht er ebenfalls nicht als Grund zum Spekulieren. Er blickt lieber auf die Aufgabe am kommenden Spieltag gegen den VfB Stuttgart: "Ein Spitzenspiel, das haben wir uns als Mannschaft erarbeitet."

Daniel Brickwedde