Bundesliga

Drin oder draußen? Wout Weghorsts Ärger über Millimeterentscheidung des VAR beim Spiel des VfL Wolfsburg bei Fortuna Düsseldorf

Funkel redet nicht um den heißen Brei herum

Drin oder draußen? Weghorsts Ärger über Millimeterentscheidung des VAR

Drin oder draußen? Auch in diesem aufgrund der Perspektive verzerrten Bild ist schwer zu sehen, ob der Ball mit vollem Durchmesser außerhalb des Spielfelds ist.

Drin oder draußen? Auch in diesem aufgrund der Perspektive verzerrten Bild ist schwer zu sehen, ob der Ball mit vollem Durchmesser außerhalb des Spielfelds ist. picture alliance

Es läuft die 16. Minute, Matthias Zimmermann dribbelt die rechte Außenbahn entlang und hat Mühe, den Ball im Spielfeld zu halten, flankt letztlich aber nach innen - und Sekunden später erzielt Niko Gießelmann sein allererstes Bundesligator. Doch dann wird es kurz still, denn Schiedsrichter Manuel Gräfe hat Kontakt mit dem Videoassistenten in Köln, die Szene wird überprüft. Die Frage: War der Ball im Aus oder nicht? Die Antwort fällt nicht im Sinne der Wolfsburger aus, der Treffer zählt.

VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke sprach in der Halbzeit bei "DAZN" von einer "merkwürdigen Entscheidung", die im Kölner Keller getroffen wurde, und wollte sich ansonsten nicht weiter auf die Szene einlassen. Ganz im Gegensatz zu Wout Weghorst, der nach Spielende sichtlich ob des einen Punktes ("Damit dürfen wir nicht zufrieden sein!") angefressen war.

Nachdem dem Niederländer die Bilder noch einmal vor Augen geführt worden waren, sprudelte es aus ihm heraus. "Ja, komm", sagte der 27-Jährige verwundert und stellte fest, dass der "Ball doch klar im Aus" gewesen sei und dass man dies sehen haben könne. "Das ist sein Job", polterte Weghorst mit Blick auf den Assistenten, der in unmittelbarer Nähe zum Spielgeschehen gestanden hatte.

Wenn man den Ball Aus gibt, dann können wir uns nicht beklagen.

Friedhelm Funkel

Zum Videobeweis hat Weghorst offenbar ein ganz besonderes Verhältnis - so stört den Angreifer ganz offensichtlich die Detailversessenheit. "Wir haben das VAR-System, das Video oder wie das heißt", führte der Niederländer aus und forderte, dass man "doch nicht so ein Computersystem wie im Tennis" brauche, wo aus auf Millimeterentscheidungen ankomme. "Ob das dann ein Millimeter ist oder nicht, aber komm: Wir spielen Fußball."

Eine andere Sicht auf die Dinge hatte natürlich Zimmermann, der sich auch nach Ansicht der Bilder nicht festlegen wollte. "Ich kann das schlecht beurteilen, ob er einen Millimeter auf der Linie war oder nicht", sagte der 27-Jährige, für den es eine 50:50-Szene war.

Wout Weghorst

Getroffen und dennoch unzufrieden: Wout Weghorst. imago images

Friedhelm Funkel, der ob der kämpferischen Leistung seiner Elf "hochzufrieden" war, gab sich da schon offener. "Wenn man den Ball Aus gibt, dann können wir uns nicht beklagen", sagte der Trainer ohne um den heißen Brei herumzureden. Gerne genommen war das Tor aber dennoch, wie der 65-Jährige feststellte: "Wir hatten in den letzten Wochen viele unglückliche Entscheidungen gegen uns gehabt, sodass diese glückliche für uns auch mal verdient ist."

Allerdings hatte Funkel auch Verständnis für die Unparteiischen, da die Szene nicht "ganz so einfach zu sehen" war. Und in der Tat ist es so, dass die zur Verfügung gestellten Bilder allesamt von der Seite waren, die Szene demnach leicht verzerrt war. Der VAR sollte allerdings mit 100-prozentiger Sicherheit sagen können, ob dem Schiedsrichter ein Fehler unterlaufen ist oder eben nicht - und in diesem Fall dürfte das nicht gewährleistet gewesen sein.

drm

Bilder zur Partie Fortuna Düsseldorf - VfL Wolfsburg