Bundesliga

Streich: "Muss wieder drei auf die Tribüne setzen"

Großer Kader und große Konkurrenz beim SC Freiburg

Streich: "Muss wieder drei auf die Tribüne setzen"

Hat die Qual der Wahl: Freiburgs Trainer Christian Streich.

Hat die Qual der Wahl: Freiburgs Trainer Christian Streich. picture alliance

"Ich werde wieder drei Spieler auf die Tribüne setzen, bei denen es keine Berechtigung hat", sagte Streich, der darauf verwies, dass zuletzt Jerome Gondorf nicht im Kader stand, obwohl er davor zweimal zur Startelf gehörte. "Es kann jetzt von Woche zu Woche so sein, dass drei bis fünf andere in der Startelf stehen", erklärte der SC-Coach. Die Konkurrenz ist groß und gleiches gilt auch für den Kader, der mit 29 Profis aus Trainer- und auch aus Sportdirektorensicht eigentlich überdimensioniert ist. "Wir haben zum Glück viele gesunde Spieler", erklärte Streich, der aber auch um die Probleme weiß, die sich daraus ergeben können. Unzufriedene Spieler könnten die Stimmung im Team vermiesen. "In erster Linie sind die Spieler diejenigen, die aufeinander schauen", so Streich, "ich versuche ihnen zu sagen, warum ich etwas mache."

Streich: "In unseren Spielen gab es keine Kontinuität"

An diesem Wochenende wird er wieder einigen von ihnen erklären müssen, warum sie nur auf der Bank sitzen oder erst gar nicht mit zum Derby nach Nordbaden reisen. Solange die Mannschaft erfolgreich ist, gibt es wenig Gründe, so massiv zu wechseln, wie es der SC-Coach jetzt angekündigt hat. Das Spiel gegen Köln, in dem einige Spieler nicht ihre Bestform hatten, und die anschließende Länderspielpause boten hingegen Anlass, über Veränderungen nachzudenken. "In unseren Spielen gab es keine Kontinuität und keine klare Linie", sagte Streich. Außerdem kehrten einige Spieler nach den Reisen mit ihren Nationalmannschaften erst spät nach Freiburg zurück. Und bei der taktischen Arbeit fehlten dann "genau die, die es brauchen würden". Streich meinte damit unter anderem die südkoreanischen Neuzugänge Chang-Hoon Kwon und Woo-Yeong Jeong.

Zudem konnten die in Freiburg verbliebenen Spieler das Testspiel gegen den Zweitligisten FC Aarau (4:2) nutzen, um für sich Werbung zu machen. Offensivspieler Yoric Ravet hat das getan, indem er "nach vorne und hinten gut gespielt hat", wie Streich lobte, und das auch in den Trainingseinheiten bestätigt habe. Die Nationalspieler hat der SC-Coach im Fernsehen beobachtet, soweit das möglich war, um einschätzen zu können, auf welchem körperlichen und spielerischen Niveau sie derzeit sind. Das wird ebenfalls in die Überlegungen für das Spiel bei der TSG Hoffenheim einfließen, für das neben den Langzeitverletzen Mark Flekken und Marco Terrazzino nur Manuel Gulde und Florian Kath (beide angeschlagen) ausfallen.

"Wir wollen unser Glück auch in der Offensive suchen"

In Hoffenheim soll der Sport-Club "nicht defensiv agieren und abwarten, sondern wir wollen unser Glück auch in der Offensive suchen", forderte Streich. Die TSG spiele "ein bisschen anders als unter Julian Nagelsmann, es ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die auch gut umschalten kann und nicht unter allen Umständen den Ball haben will". Die drei ersten Spiele der Hoffenheimer seien jedoch sehr unterschiedlich gewesen, so dass sich für den SC-Coach daraus nur bedingt Schlüsse auf die Ausrichtung für das kommende Spiel ziehen lassen. "Wir wollen ihnen richtig Paroli bieten, mit dem Anspruch, uns mit ihnen auf Augenhöhe zu messen", sagte Streich.

Dass er in diesem Spiel wegen der vertraglich vereinbarten Sperrklausel noch auf Rückkehrer Vincenzo Grifo verzichten muss, dafür zeigte er erneut Verständnis, "weil es eine Entscheidung ist, die man verstehen muss, weil es eine sehr spezielle Geschichte ist". Der SC müsse der TSG dankbar sein, dass sie den italienischen Nationalspieler zunächst ausgeliehen und jetzt endgültig abgegeben hat.

Daniela Frahm

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