Bundesliga

Grifo: Wieder "gesperrt" gegen Hoffenheim

Freiburger Rekordeinkauf muss auf ersten Einsatz warten

Grifo: Wieder "gesperrt" gegen Hoffenheim

In Freiburg gelandet, aber nicht gleich "spielberechtigt": Vincenzo Grifo.

In Freiburg gelandet, aber nicht gleich "spielberechtigt": Vincenzo Grifo. imago images

Im Winter war es das zweite Spiel gewesen. Während der per Leihe aus Hoffenheim erstmals nach Freiburg zurückgekehrte Grifo zu Rückrundenbeginn 2018/19 in Frankfurt (1:3) spielen durfte, war er im folgenden Heimspiel trotz bester Gesundheit zum Zuschauen verdammt. Trainer Streich hätte nicht auf seinen italienischen Offensivkünstler verzichtet, musste es aber, weil die TSG bei der Leihvereinbarung darauf bestanden hatte, dass Grifo gegen seinen damaligen Stammverein nicht auflaufen darf. Bei Leihgeschäften kein Einzelfall.

Hoffenheim gewann 4:2 beim SC, den ein gewisser Grifo danach mit sechs Toren und fünf Vorlagen in 15 Einsätzen fast im Alleingang zum Klassenerhalt führte. Die TSG-Verantwortlichen wissen nur zu gut, wozu der Standardspezialist im Freiburger Trikot unter Anleitung seines sportlichen Ziehvaters Streich in der Lage ist. Der Gefahr, dass sich Grifo, der auch beim dritten Anlauf in Hoffenheim nicht die gewünschte Schlüsselrolle bekam, im direkten Duell mit einer Topleistung rächen könnte, wollten sie sich abermals gar nicht erst aussetzen.

Auch wenn das bei festen Transfers eher unüblich ist, saßen die TSG-Macher am längeren Hebel, zumal am Montag kurz vor Ende der Wechselperiode die Zeit gegen die Sport-Club-Verantwortlichen lief. Die hatten bis zuletzt nicht mehr mit einer Zugriffsmöglichkeit auf ihren verlorenen Sohn gerechnet und musste diese "Sperr-Bedingung" wohl oder übel akzeptieren, um Grifo eben doch noch an sich binden zu können.

Aus Fair-Play-Gesichtspunkten ist es ein fragwürdiges Vorgehen der Hoffenheimer. Denn: Wenn ein Spieler den Verein wechselt, gibt es Gründe dafür und dann muss er - rein sportlich gesehen - beim neuen Arbeitgeber vollumfänglich einsetzbar sein.

Auch wenn einige Freiburger deshalb wohl die Faust in der Tasche ballen, haben sie aber nicht nur für einen Einsatz so viel Ablöse wie noch nie zuvor in der Vereinshistorie für einen Profi bezahlt. Mit einer Ablöse in Höhe von etwa sieben Millionen Euro ist Grifo der neue Rekordeinkauf und wird dann eben erst ab dem Heimspiel gegen Augsburg am 5. Spieltag versuchen, an seine Glanzzeiten im SC-Trikot anzuknüpfen.

Michael Pfeifer/Carsten Schröter-Lorenz

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