Bundesliga

Hoeneß-Rücktritt: Stoiber verrät ein spannendes Detail

FCB-Aufsichtsrat spricht von "Zwistigkeiten mit Kalle"

Hoeneß-Rücktritt: Stoiber verrät ein spannendes Detail

Uli Hoeneß, Edmund Stoiber und Karl-Heinz Rummenigge während des Empfangs.

Uli Hoeneß, Edmund Stoiber und Karl-Heinz Rummenigge während des Empfangs. picture alliance

"Er ist die Seele, der Kopf und das Herz des FC Bayern, die kannst du nicht eins zu eins ersetzen", sagte Stoiber, der dem Aufsichtsrat der FC Bayern München AG angehört. Allerdings sei Herbert Hainer (65) "eine sehr gute Wahl", weil "ein kluger Kopf, ein guter Unternehmer und ein leidenschaftlicher Fußballer", obzwar er es selbst als Aktiver "nur bis zur Landesliga gebracht" habe: "Aber er kann das." Das heutzutage unverzichtbare nationale und internationale Auftreten beherrsche der frühere Adidas-Vorstandsvorsitzende.

Stoiber selbst hat "viermal" versucht, Hoeneß zu einer Fortsetzung seiner Präsidentschaft zu bewegen, wie er auf kicker-Nachfrage erklärte, "aber er hat sich entschieden". Die Jahreshauptversammlung 2018 mit den Vorwürfen eines Mitglieds "war für ihn ein solcher Schock, und danach kamen die Zwistigkeiten mit Kalle dazu" - mit dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge, wie Stoiber in bemerkenswerter Offenheit dieses spannende Detail erzählte: "Die Auseinandersetzung um den Trainer." Hoeneß stand zu Niko Kovac, während sich Rummenigge mehrmals in aller Öffentlichkeit kritisch zum Chefcoach äußerte.

Auch private und persönliche Motive - so verriet Stoiber - hätten Hoeneß zu seiner Entscheidung bewogen: "Er will sich mehr um seine Enkel und seine Familie kümmern, aber er bleibt im Aufsichtsrat." Also werde Hoeneß "ein Repräsentant" des FC Bayern bleiben und "in der gebotenen Zurückhaltung" weiter Einfluss nehmen, auch wenn Hainer den Vorsitz im Kontrollgremium übernehmen werde. Er hoffe da, so Stoiber, auf "eine große Zustimmung" für Hainer.

Georg Holzner

Uli Hoeneß - der Baumeister des FC Bayern