Mit einem Durchschnittsalter von 20,5 Jahren schickte Kleeblatt-Coach Stefan Leitl eine recht (weiß-)grüne Achse gegen Regensburg ins Rennen: den 23-jährigen Marco Meyerhöfer als Rechtsverteidiger sowie den erst 18-jährigen Jamie Leweling als rechten Flügelspieler. Beide bestritten jeweils ihr zweites Zweitliga-Spiel - für Leweling war es gar die Startelf-Premiere. Und das Duo schlug sich wacker: Meyerhöfer agierte defensiv deutlich griffiger und sicherer als Kontrahent Maximilian Sauer. Mit fortschreitender Spieldauer wurde der Neuzugang von Waldhof Mannheim auch offensiv mutiger und leitete immer wieder Angriffe ein. Leweling legte unbekümmert los, warf sich in jeden Zweikampf und versuchte mit frechen Dribblings Räume zu reißen. Kein Wunder, dass er nach seiner Auswechslung nach 68 Minuten großen Applaus von den Rängen im Sportpark Ronhof erhielt.
Insgesamt lief bei der Spielvereinigung deutlich mehr über die neu zusammengestellte rechte Bahn als über die linke Seite. Dort machte immerhin David Raum (21) den angeschlagen nicht im Kader stehenden Maxi Wittek als Linksverteidiger vergessen. Vor ihm wirbelte mit Tobias Mohr (23) der nächste Youngster, der längst zur Stammkraft avanciert ist. Fürths Flügelzange (im Schnitt 21,3 Jahre jung) spielte keineswegs fehlerfrei, machte mit einem erfrischenden Auftritt aber Lust auf mehr.
Spielersteckbrief Leweling
Spielersteckbrief Meyerhöfer
Spielersteckbrief Prib
2. Bundesliga - Tabelle
SpVgg Greuther Fürth - Vereinsdaten
Gründungsdatum
23.09.1903
Vereinsfarben
Weiß-Grün
Kopfball-Ungeheuer Green?
Apropos Flanke: Nach einer solchen gelang den Franken der Siegtreffer gegen den Jahn. Der kurz zuvor eingewechselte Neuzugang Branimir Hrgota fand mit einer Hereingabe Julian Green, der per Kopf auf 1:0 stellte. Wird der 1,73-Meter-Mann noch zum Kopfballungeheuer? "Das liegt mir, glaube ich", lachte der 15-malige Nationalspieler der USA bei "Kleeblatt-TV". "Ich habe schon das eine oder andere Tor mit dem Kopf gemacht. Am Ende ist es egal, ob ich es mit dem Kopf oder mit dem Fuß mache. Brani hat das sehr gut vorbereitet, da war es nicht mehr so schwer, den Kopf hinzuhalten."
Da war es nicht mehr so schwer, den Kopf hinzuhalten.
Julian Green
Mit zwei Toren in zwei Liga-Spielen hat Green bereits die Hälfte der Vorjahres-Ausbeute (vier Saison-Treffer 2018/19) erreicht. Die passgenaue Vorlage gab mit Hrgota der neueste Neuzugang, der nach seiner Hereinnahme sofort für frischen Wind sorgte. Während Green in der Startelf wohl gesetzt bleibt, wird Hrgota wohl erneut von der Bank kommen. Der Schwede hat noch Rückstand und will sich langsam herantasten.
Wiedersehen mit Prib
Eigengewächs, Publikumsliebling, Derby-Held: Edgar Prib trifft mit Hannover auf seinen Ex-Klub Fürth. imago images
Bei den Niedersachen kommt es außerdem zum Wiedersehen mit einem alten Bekannten: Edgar Prib. Der Linksfuß trug von 1996 bis 2013 insgesamt 17 Jahre das Kleeblatt auf der Brust. Das Fürther Eigengewächs blühte erst zum Stammspieler (101 Ligaspiele, neun Tore, 17 Assists für die SpVgg) und dann zum Publikumsliebling auf: In der Saison 2011/12 schoss er mit seinem Tor den Lokalrivalen aus Nürnberg aus dem Pokal (1:0) und später die "Unaufsteigbaren" über die Zweitliga-Meisterschaft in die Bundesliga. Nach dem Abstieg 2013 wechselte Prib zu Hannover 96 für die er bis heute die Fußballschuhe schnürt und zeitweise sogar die Kapitänsbinde trug.
Bei den Roten wurde Allrounder Prib zuletzt im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Gut möglich, dass es der 29-Jährige mit "Kopfballungeheuer" Green oder der "frechen Flanke" zu tun bekommt.
