Bundesliga

"Es gibt keinen Glasner-Fußball"

Wolfsburgs Trainer schraubt den Ballbesitz nach unten - Boss Schmadtke lobt

"Es gibt keinen Glasner-Fußball"

Das Ergebnis zählt: VfL-Coach Oliver Glasner.

Das Ergebnis zählt: VfL-Coach Oliver Glasner. imago images

Bruno Labbadia hatte großen Wert auf Ballbesitz gelegt. 54 Prozent, das war der Wolfsburger Durchschnitt in der vergangenen Saison. Damit rangierten sie in der Liga auf Rang fünf unter den Teams, die am häufigsten das Spielgerät besaßen. Oliver Glasners Ansatz ist ein anderer. Der Österreicher will pressen lassen, nach Ballgewinnen rasant umschalten, möglichst vertikal spielen. Scharf auf den Ball ist der VfL nur noch bedingt. Das belegen die ersten Zahlen der Saison: Gegen den Aufsteiger aus Köln hatte der VfL weniger Ballbesitz, am Ende waren 47 zu 53 Prozent notiert.

Glasners Idee kommt an, wenngleich es an der Umsetzung hier und da noch hapert. "Es gibt noch viel zu tun", stellte Torschütze Maximilian Arnold fest und führt als Beispiel das späte Gegentor an. "Das war völlig unnötig", beklagt der Mittelfeldmann die fehlende Kommunikation in der Defensive, "das sind individuelle Fehler". Der 25-Jährige weiter: "Es gibt ein paar Dinge, die wir ändern müssen. Wenn wir die abstellen, wird es noch souveräner."

Davon sind sie alle überzeugt in Wolfsburg, auch der Boss, der die Basis für eine erneut erfolgreiche Saison sieht. "Die Mannschaft ist fit, die Mannschaft will, die Mannschaft hat eine Mentalität", lobt Geschäftsführer Jörg Schmadtke. "Das sind Dinge, worauf man aufbauen kann. Die fußballerischen Dinge werden sich Stück für Stück verfeinern und verbessern."

Dass es sich dabei um den Fußball des Oliver Glasner handelt, wehrt der Trainer indes vehement ab. "Es gibt keinen Glasner-Fußball, sondern nur einen VfL-Fußball." Schließlich stünden seine Spieler und nicht er auf dem Rasen. "Das", erklärt der 44-Jährige, "was ich im Kopf habe, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, was wir in die Köpfe der Spieler bekommen. Wichtig ist, dass die Tür in den Köpfen der Spieler offen ist. Alles andere kommt dann von ganz allein." Der Anfang jedenfalls ist gemacht.

Thomas Hiete

Bilder zur Partie VfL Wolfsburg - 1. FC Köln