Bundesliga

Berlins Trainer Ante Covic: "Der Glaube ist enorm" - Hertha BSC: Verständnis für Elfmetersünder Marko Grujic

Hertha BSC: Verständnis für Elfmetersünder Grujic

Covic: "Der Glaube ist enorm"

Stolz auf die Leistung in München beim 2:2: Ante Covic.

Stolz auf die Leistung in München beim 2:2: Ante Covic. imago images

Der Auftakt für den neuen Trainer ist gelungen. Wie schon im August 2002, als Hertha zuvor letztmals eine Saison eröffnet hatte, gab es ein 2:2 beim Meister: seinerzeit bei Borussia Dortmund, jetzt beim FC Bayern. "Wir leben in einer Ergebnis-Gesellschaft - und wir haben ein ordentliches Ergebnis aus München mitgebracht", sagte Covic am Samstagmittag nach der Rückkehr des Hertha-Trosses vom Eröffnungsspiel der 57. Bundesliga-Saison. Somit habe ihm seine Premiere als Hertha-Cheftrainer "sehr viel Spaß gemacht".

In seinen ersten 90 Liga-Minuten als Verantwortlicher hatte er Licht und Schatten gesehen: "Gut war, dass wir einige Momente hatten, die wir effektiv genutzt haben, und dass wir die Bayern phasenweise sehr hoch gepresst und sie so zu langen Bällen gezwungen haben. Da hat die Mannschaft Mut gezeigt, das fand ich bemerkenswert. Weniger gut war, dass wir einiges zugelassen haben." Mit Blick auf mehrere gefährliche Ballverluste gerade im Zentrum (Rekik, Darida, Grujic) sagte Covic: "Wir müssen versuchen, in Zukunft noch ruhiger am Ball zu werden und den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten."

Glücks-Cent von Lukebakio?

Dodi Lukebakio

München ist sein Pflaster: Dodi Lukebakio (zuletzt an Düsseldorf ausgeliehen und von Watford nach Berlin gekommen). imago images

Dass Rekord-Einkauf Dodi Lukebakio gleich beim Ligadebüt für den neuen Arbeitgeber traf, nannte Covic "einen wunderschönen Einstieg für den Jungen, er muss in München irgendwo einen Glücks-Cent vergraben haben". Der Schuss Lukebakios, eher harmlos, ging vom Rücken seines Mitspielers Vedad Ibisevic ins Münchner Tor - es war der Ausgleich zum zwischenzeitlichen 1:1, und er kam aus dem Nichts.

Für den Belgier war es zugleich die Fortsetzung seiner wundersamen Erfolgsgeschichte in der Allianz-Arena: Im November 2018 hatte er für Fortuna Düsseldorf beim 3:3 in München dreimal getroffen. "Für keinen Fußballer ist es selbstverständlich, in München zu treffen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftakt, das ganze Team hat hart gearbeitet", sagte Lukebakio. "Dodi ist als Letzter bei uns ins Training eingestiegen", erklärte Covic am Samstag. "Das Tor tut ihm gut."

Grujic wird in Schutz genommen

Die Aufregung über den Elfmeter zum 2:2, den Marko Grujic übereifrig an Robert Lewandowski verursacht hatte und dessen Berechtigung Hertha-Kapitän Ibisevic direkt nach Abpfiff angezweifelt hatte, hatte sich am Tag danach im Berliner Lager gelegt. "Es wird hundertprozentig einer gewesen sein, wenn die sich in Köln (VAR, d.Red.) einschalten", meinte Covic. "Marko stand in der Situation sehr tief und wollte die Kette hochschieben. Lewandowski stand ihm im Weg. Marko hat ihn zur Seite geschoben - nicht weil er ihn am Torschuss hindern, sondern weil er rausschieben wollte."

Marko Grujic (links) und Trainer Ante Covic

Torschütze und Elfmeterverursacher: Marko Grujic (links, hier mit seinem Hertha-Trainer Ante Covic). imago images

Covic nahm seinen Mittelfeldakteur ausdrücklich in Schutz: "Er ist ein junger Spieler, diese Erfahrung muss er machen. In dieser Altersklasse können solche Fehler im Eifer des Gefechts passieren. Und er weiß es selbst, dass er da im Sechzehner die Hände weglassen muss."

"Marko wird jetzt zwei Tage behandelt"

Vor dem zweiten Berliner Tor, das Grujic erzielte, hatte sich der Serbe im Luftduell mit Benjamin Pavard das Gesicht oberhalb des Auges lädiert. "Marko wird jetzt zwei Tage behandelt", kündigte Covic an. "Das Auge ist komplett zugeschwollen. Wenn das während des Spiels passiert wäre, hätte ich ihn sofort ausgewechselt. Wir standen ständig in Kontakt."

Das Gute ist: Bis zum ersten Heimspiel am kommenden Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) gegen den VfL Wolfsburg ist ausreichend Zeit, damit die fürs Berliner Spiel so wichtige Liverpool-Leihgabe wieder den Durchblick bekommt.

Steffen Rohr

Bilder zur Partie Bayern München - Hertha BSC