Bundesliga

Ntep: Selbst beim Test nur Zuschauer

Höchststrafe für den Wolfsburger Dauerreservisten

Ntep: Selbst beim Test nur Zuschauer

Beim VfL nicht mehr gefragt: Paul-Georges Ntep.

Beim VfL nicht mehr gefragt: Paul-Georges Ntep. imago images

Am Samstag beim 2:2 gegen VVV-Venlo war er dabei. Paul-Georges Ntep aber durfte nur zusehen, wie sich seine Kollegen gegen den niederländischen Erstligisten schlugen. Alle fitten Akteure kamen zum Einsatz - nur der Flügelspieler saß draußen. Nach 45 auffallend schwachen Minuten gegen Hansa Rostock (2:1) blieb er schon gegen den SM Caen (2:1) außen vor. Alle dürfen beim neuen Trainer Oliver Glasner vorspielen, nur Ntep zuletzt nicht mehr. Die Höchststrafe für den Kameruner.

"In der Offensive waren die Spieler fit", erklärt der Coach, der aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten auch schon Renato Steffen ins zentrale Mittelfeld zog, um ihm Spielzeit zu geben. Auf den offensiven Halbpositionen, dort, wo Ntep infrage käme, spielten zunächst Admir Mehmedi und Joao Victor, nach der Pause Ismail Azzaoui und Josip Brekalo. Der formstarke Felix Klaus agierte im Sturmzentrum, John Yeboah besetzte im 3-4-3-System die linke Außenbahn. Für Ntep ist da wie schon in der gesamten Vorsaison kein Platz. "Für ihn war es nicht möglich, zu spielen", sagt Glasner, "ich kann ihn ja nicht in der Innenverteidigung aufstellen."

Die Situation ist klar: Ntep, in der abgelaufenen Spielzeit unter Bruno Labbadia ohne Einsatzminute, wird auch unter dem neuen Trainer keine Chance haben. Der Offensivmann, von Ex-Sportdirektor Olaf Rebbe im Winter 2017 von Stade Rennes verpflichtet und in der Rückrunde 2018 an AS Saint-Etienne verliehen, darf sich einen neuen Klub suchen.

Das Problem: An diesem Zustand ist nichts neu, passiert ist bis heute jedoch nichts. Ntep trainiert mit, verhält sich vernünftig, obwohl er sportlich keine Perspektive hat. Wird er einen Klub finden, damit die Karriere nicht vollends ruiniert ist? Es erscheint zumindest schwer. Das Topgehalt, das der 26-Jährige noch bis 2021 beim VfL bezieht, wird ihm kein anderer Verein bezahlen. Ntep, der in der Bundesliga insgesamt 15-mal (kein Tor, drei Vorlagen) zum Einsatz kam, müsste auf viel Geld verzichten und ohnehin erst einmal Interesse wecken bei möglichen neuen Arbeitgebern. Nur wie, wenn er nicht spielt?

Thomas Hiete

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