Bundesliga

Hütter konkret: "Es ist eine Entscheidung von Haller"

Frankfurts Trainer zieht ein Zwischenfazit und beantwortet Personalfragen

Hütter konkret: "Es ist eine Entscheidung von Haller"

Wie geht es weiter? Frankfurts Trainer Adi Hütter (links) würde seinen Stürmer Sebastien Haller gerne halten.

Wie geht es weiter? Frankfurts Trainer Adi Hütter (links) würde seinen Stürmer Sebastien Haller gerne halten. imago images

Der Abschluss des Trainingslagers war versöhnlich. Gegen den Vorjahresfünften der schweizerischen Super League überzeugte die Eintracht über weite Strecken und besiegte den FC Luzern mit 3:1. Hütter bewertete im Pressegespräch den Erfolg als "Wiedergutmachung" der 1:5-Schlappe im zweiten Testspiel gegen die Young Boys. Allerdings erachtet er einen Vergleich beider Kontrahenten als unverhältnismäßig: "Luzern hat sicherlich nicht die Qualität von Young Boys."

Hütter zufrieden mit der Reaktion seiner Mannschaft

Dennoch überwiegen die positiven Aspekte des vor allem durch Ideenreichtum in der Offensive geprägten Frankfurter Spiels: "Mir hat der Auftritt heute weit besser gefallen, weil wir auch spielerisch besser gespielt haben. Wir haben gut kombiniert." Damit hat sein Team die von ihm nach dem Lustlosauftritt gegen Bern geforderte Reaktion gezeigt: "Das Gesicht hat mir besser gefallen. Ich habe auch klar gesagt, dass das so nicht ging, wie wir gespielt haben. Wir haben auch gestern das Training ein bisschen verschärft."

Nicht aktiv auf dem Platz mithelfen konnte Abraham, der zwar ursprünglich im Spielberichtsbogen in der Startelf auftauchte, dann aber durch Jetro Willems ersetzt wurde. "Es ist nichts Tragisches", entwarnt Hütter. "Es sind so Kleinigkeiten, wo man muskulär aufpassen muss, da möchte ich einfach das Risiko nicht eingehen." Am Samstagstraining soll der argentinische Innenverteidiger schon wieder teilnehmen.

Es fehlt schon noch einiges, das muss man ganz klar sagen.

Frankfurts Trainer Adi Hütter

Dann geht es schon darum, sich gut auf das erste Pflichtspiel in der zweiten Runde der Europa-League-Qualifikation vorzubereiten. Vieles spricht dabei für eine Begegnung mit Flora Tallinn aus Estland. Bis dahin müsse die SGE noch einige Dinge verbessern, wie Hütter sagte: "Es fehlt schon noch einiges, das muss man ganz klar sagen. Wir müssen in den verbleibenden 13 Tagen vor allem nochmal an der Spritzigkeit arbeiten." Das soll ausschließlich auf eigenem Terrain geschehen. "Mit dem Kader, den wir haben, kann man auch ein internes Spiel absolvieren auf einem hohen Niveau, deswegen machen wir kein Testspiel mehr."

Hütter zu Haller-Transfer: "In der Schwebe"

Auf die Frage, warum in Haller ein möglicherweise abwanderungswilliger Spieler gegen Luzern zum Einsatz kam, entgegnete Hütter: "Natürlich versuche ich dem Spieler das ein oder andere schmackhaft zu machen." In den vergangenen Tagen wurde der zweiterfolgreichste Frankfurter Torschütze der vergangenen Bundesliga-Saison (15 Treffer) mit einem Wechsel zu West Ham United in Verbindung gebracht.

Trainer Hütter betont, dass er für Aktivitäten auf dem Transfermarkt der falsche Ansprechpartner sei, hob aber dennoch Hallers Stellenwert bei ihm hervor: "Rein sportlich gesehen wäre er schon ein großer Verlust für uns. Es ist eine Entscheidung vom Spieler, ob er sagt 'okay, ich möchte bitte den Verein verlassen, weil das komplette Paket stimmt.'" Auch zu dem Gerücht, es gäbe bereits Verhandlungen zwischen den beiden Klubs, nahm der Österreicher Stellung: "Es geht ausschließlich darum, ob es eine Einigung gibt oder nicht, wenn sich die Vereine zusammensetzen. Das ist alles noch in der Schwebe."

Kamada setzt Lauf fort, Hinteregger beeindruckt Hütter

Für Aufsehen sorgt derzeit auch ein weiterer Spieler in den Reihen der Eintracht: Kamada, den Hütter bereits am Montag ausdrücklich lobte. Gegen Luzern war der Leihrückkehrer von VV St. Truiden im ersten Durchgang der Dreh- und Angelpunkt in der Offensive, erzielte seinen dritten Treffer im dritten Test. "Er ist die positive Überraschung des Trainingslagers, weil er sich ganz anders präsentiert. Nicht nur, wie er spielt, sondern auch die Art, die Persönlichkeit. Er ist einfach offener, zugänglicher und lacht auch viel mehr."

Auch zu dem in der Rückrunde nach Frankfurt ausgeliehenen Hinteregger, der derzeit beim Stammklub FC Augsburg an der Vorbereitung teilnimmt, und dessen Beliebtheit in der Mainstadt äußerte sich Hütter: "Dass man so etwas in kurzer Zeit schafft, finde ich außergewöhnlich. Er ist ein Spieler, der ein Gesicht hat, einen klaren Charakter hat, das taugt wahrscheinlich auch den Fans." Aus seinem persönlichen Interesse an einer festen Verpflichtung machte Hütter keinen Hehl: "Er ist natürlich ein Spieler, den wir gerne in unseren Reihen behalten würden."

mxb