Neuzugang Boyata, der ablösefrei von Celtic Glasgow kommt, hatte sich Ende März im Old Firm gegen die Glasgow Rangers einen Muskelbündelriss im Oberschenkel zugezogen. Bei den Länderspielen Anfang Juni ließ sich der WM-Teilnehmer von 2018 von den Teamärzten der belgischen Nationalmannschaft behandeln und setzte danach seine Reha fort. Die Verletzung sei austherapiert, heißt es bei Hertha. Nach mehr als drei Monaten Pause will man den Innenverteidiger aber mit Bedacht an die volle Belastung heranführen.
Neben Boyata braucht auch Mathew Leckie noch etwas Zeit. Der australische Flügelspieler hatte das Saisonfinale wegen einer Bänderverletzung im linken Sprunggelenk verpasst. Er gilt nach dem Abgang von Valentino Lazaro zu Inter Mailand, der zu Wochenbeginn fix gemacht werden soll, als einziger verbliebener Schienenspieler im Kader. Leckie könnte in einem 3-5-2 grundsätzlich allein die rechte Seite besetzen, gilt aber als vergleichsweise verletzungsanfällig. Klar ist: Für Lazaro, der am Montag seinen Medizincheck in Mailand absolviert, einen Fünfjahres-Vertrag erhält und mit einer Sockelablöse von 22 Millionen Euro (plus bis zu drei Millionen Boni) Herthas Rekord-Verkauf wird, wird mindestens ein neuer Spieler für die rechte Seite kommen, womöglich sogar zwei.
Wie weit ist Jarstein?
Bei Torhüter Jarstein soll die abschließende Untersuchung am Montag Gewissheit bringen, ob er bereits in dieser Woche wieder komplett belastbar ist. Der norwegische Auswahlkeeper hatte sich am 8. Mai im Berliner Martin-Luther-Krankenhaus einem Eingriff am linken Knie unterzogen, bei dem Schleimbeutel entfernt wurden. Hingegen sollen die am Ende der vergangenen Saison ebenfalls verletzten Vladimir Darida (Außenbandriss im linken Knie) und Sidney Friede (Hüftverletzung) am Montag voll einsteigen. Mittelfeldspieler Friede, von Covic in der gemeinsamen Zeit in der U 23 stets gefördert, will nach seinem viermonatigen, erfolgreichen Leih-Gastspiel beim belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron bei Herthas Profis einen neuen Anlauf nehmen.
Auch die U-21-Nationalspieler Jordan Torunarigha und Lukas Klünter, die von Trainer Stefan Kuntz wenige Tage vor dem EM-Start aus dem endgültigen Aufgebot gestrichen wurden, sind ab dem Auftakt der Vorbereitung am Montag dabei. Dagegen werden die slowakischen Nationalspieler Ondrej Duda und Peter Pekarik erst am Mittwoch, wenn Hertha ins einwöchige Trainingslager nach Neuruppin aufbricht, ihren Dienst antreten, ebenso Niklas Stark. Der Abwehrspieler stand bei den Juni-Länderspielen in Weißrussland (2:0) und gegen Estland (8:0) im DFB-Kader, kam aber nicht zum Einsatz.
Starks Ausstiegsklausel läuft aus
Am heutigen Sonntag läuft die 25-Millionen-Euro-Ausstiegsklausel, die Starks bis 2022 datierter Vertrag für diesen Sommer vorgesehen hat, ab. Ein Wechsel zeichnet sich aktuell nicht ab, ist aber trotz der ablaufenden Klausel für die aktuelle Transferperiode auch nicht komplett vom Tisch. Klar ist nur: Bleibt Stark, ist Herthas Innenverteidigung mit ihm, Boyata, Torunarigha, Karim Rekik und Florian Baak komplett.
