Bundesliga

Hertha-Stürmer Davie Selke erklärt seinen Wappenkuss bei Berlins 3:2-Sieg bei RB Leipzig

Zwei Herthaner ahnten die Show des Ex-Leipzigers schon

Selke erklärt seinen Wappenkuss

Nicht jubeln gegen den Ex-Klub? Hertha-Stürmer Davie Selke machte in Leipzig eine verständliche Ausnahme.

Nicht jubeln gegen den Ex-Klub? Hertha-Stürmer Davie Selke machte in Leipzig eine verständliche Ausnahme. Getty Images

Zwei Tore beim Ex-Klub , den er im Sommer erleichtert verlassen hatte, ein 3:2-Coup beim Vizemeister, trotz 83-minütiger Unterzahl . Doch siehe da: Weihnachten will Davie Selke trotzdem noch feiern. "Das nehme ich schon gerne mit", verkündete er nach seiner Gala am Sonntagabend im besten Fußballerjargon.

Überhaupt hatte der Selke nach dem Schlusspfiff nicht mehr viel mit dem auf dem Rasen zu tun: Der junge Mann, der überhaupt nicht daran gedacht hatte, den meist albernen Grundsatz vom "Bloß nicht gegen den Ex-Klub jubeln" zu erfüllen, zuckte plötzlich nur noch lässig mit den Achseln. Wo er gerade noch den Finger auf die Lippen gepresst und zum wilden Jubelsprung angesetzt hatte, sagte er nun Sätze wie: "Es war für mich nicht so ein großes Spiel, wie es gemacht wurde." Oder: "Da braucht man auch nicht mehr viel dazu zu sagen."

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Lazaros Vorahnung: "Bruder, wie geil wäre das!"

Das mussten die Kollegen übernehmen. "Ja, das ist ganz lustig", lachte Valentino Lazaro über Selkes Doppelpack: "Ich liege ja mit dem Davie auf dem Zimmer, und wir haben noch gescherzt: Bruder, wie geil wäre das, wenn du zwei Tore machst oder ich Assists. Und jetzt mache ich dann zwei Assists und er zwei Tore! Das ist Wahnsinn." Sie hatten es also irgendwie schon geahnt.

"Lazaro und Selke kommen in den letzten Wochen immer besser in Tritt", lobte Manager Michael Preetz und hatte kein Problem mit Selkes Feierei auf dem Rasen: "Die Emotionen sind manches Mal übergekocht, und das kann man nachvollziehen. Es hat ihm sichtlich Spaß gemacht, das konnte man sehen."

"Wie aufgedreht? Er ist immer aufgedreht!"

Aber musste er nach dem zwischenzeitlichen 3:0 gleich das Hertha-Wappen auf seinem Trikot küssen? Er ist schließlich erst seit dem Sommer Berliner, spielte mit 22 Jahren schon für Werder Bremen und Leipzig in der Bundesliga. "Das ist einfach ein Zeichen, dass ich sehr, sehr stolz bin, dass ich hier bei Hertha sein darf", erklärte Selke den intimen Moment lapidar. "Ich kriege hier das Vertrauen geschenkt, das bedeutet mir sehr, sehr viel. Und es ist immer schön, das dann auch zurückzahlen zu können."

Es war ein weiteres Indiz, das gegen Fabian Lustenbergers These sprach. Auf die Frage, ob Selke "wie aufgedreht" gespielt habe, hatte der nämlich geantwortet: "Er ist immer aufgedreht! Egal, wo er ist, ob im Hotel oder im Spiel." Manchmal, so scheint es, kann Selke auch einfach nur still genießen.

jpe/rei

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