Bundesliga

Beinharter Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach nach dem 2:2 bei RB Leipzig: "Wir waren nie weg"

Gladbach trumpft mit einer starken Halbzeit in Leipzig auf

Beinharter Kramer: "Wir waren nie weg"

Kam mit einer dicken Lippe davon: Gladbachs Weltmeister Christoph Kramer.

Kam mit einer dicken Lippe davon: Gladbachs Weltmeister Christoph Kramer. Getty Images

Drei Tage nach dem ersten Champions-League-Auftritt in der Vereinsgeschichte von RB Leipzig waren die Beine dann doch etwas schwer - das musste auch Kapitän Emil Forsberg eingestehen: "In der zweiten Hälfte waren wir etwas müde."

In der Tat kamen die Sachsen nach einem bärenstarken ersten Abschnitt, in dem RB mit spielerischer Klasse die Gäste aus Gladbach komplett dominierte und zu Recht mit 2:1 führte, nach dem Seitenwechsel nicht mehr richtig auf. "Es war ein krasses Spiel", meinte etwa RB-Coach Ralph Hasenhüttl gegenüber "Sky". "Die erste Halbzeit war sehr, sehr gut, die zweite Halbzeit sehr, sehr schlecht."

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Sein Gladbacher Kollege Dieter Hecking war derweil mit seinem Team vor allem dank der Steigerung nach der Pause sehr zufrieden: "Die Leipziger haben es in den ersten 25 Minuten gut gemacht. Man hat dann aber in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir natürlich auch eine Menge Qualität haben. Wir haben sehr gut gespielt."

Kramer: "Es sah schlimmer aus, als es ist"

Luft nach oben erkannte aber vor allem Christoph Kramer noch - zumal seine Mannschaft bereits zum dritten Mal in dieser erst vier Spieltage alten Saison in Rückstand geraten war: "Wir sollten das Thema nicht höher hängen, als es ist. Aber klar muss man darüber reden, denn es sollte nicht zur Regel werden, dass wir immer in Rückstand geraten. Dennoch war es heute eine gute Leistung, obwohl wir es noch besser ausspielen hätten müssen." Dass Gladbach aber wieder ein ernsthafter Herausforderer für einen Platz im oberen Tabellendrittel sei, stand für Kramer niemals zur Debatte: "Wir waren nie weg."

Spielbericht

Der Weltmeister selbst lebte dieses Selbstvertrauen einmal mehr mit einer auffälligen Leistung vor - und zeigte auch anderweitig Qualitäten, Nehmerqualitäten (Hecking: "Man weiß, dass Christoph hart im Nehmen ist"): In der 83. Minute nämlich sah Naby Keita die Rote Karte, nachdem der Leipziger mit viel zu hohem Bein den Gladbacher mit den Stollen im Gesicht getroffen hatte (Hasenhüttl: "Das Bein ist sehr weit oben, so darf er da nicht hingehen"). Kramer selbst lag einige Zeit am Boden, blutete, wurde behandelt, stand auf und winkte in Richtung der Seitenlinie ab - er könne weiterspielen.

"Es sah schlimmer aus, als es ist", meinte der Weltmeister hinterher, der eine klar zu erkennende dicke Lippe davontrug. Kramer fügte mit einem Lächeln an: "Den Fuß hätte ich in der Höhe nicht erwartet, ich dachte zuerst, es ist der Ellenbogen. Ich will ihm keine Absicht unterstellen, aber es sah natürlich blöd aus."

Stindl fällt, die Pfeife schrillt nicht

Lars Stindl und Christoph Kramer

Trumpften gegen den deutschen Vizemeister Leipzig mit einer starken zweiten Halbzeit auf: Lars Stindl, Christoph Kramer & Co. Getty Images

Blöd sah im Übrigen auch ein Einsteigen von Dayot Upamecano in der 70. Minute gegen Borussen-Torschütze Lars Stindl aus: Der RB-Verteidiger traf den Gladbacher Kapitän im Strafraum, Stindl fiel, der Elfmeterpfiff blieb aber aus - auch der Videoschiedsrichter griff nicht ein. Meinungen? "Wir haben schon solche Elfmeter gegen uns bekommen. Wir sind da manchmal ein bisschen ungestüm, das ist etwas, dass wir auf jeden Fall abstellen müssen", befand RB-Trainer Hasenhüttl. Für seinen Gegenüber Hecking und den vermeintlich gefoulten Stindl selbst war es derweil ein klarer Elfmeter.

Zufrieden war man aber im Lager der Rheinländer - vor allem, weil auf das jüngste 0:1 gegen Eintracht Frankfurt die richtige Antwort gefunden wurde. Eine ordentliche Serie zeigt zudem auf, dass Gladbach wirklich wieder im Kommen ist: Die Borussia verlor lediglich eins der letzten zehn Pflichtspiele (sechs Unentschieden, drei Siege).

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Bilder zur Partie RB Leipzig - Bor. Mönchengladbach