Bundesliga

Origi: "Der perfekte Ort für mich"

Wolfsburgs Neuzugang über Klopp, Malanda und das Leihgeschäft

Origi: "Der perfekte Ort für mich"

Namhafter Neuzugang des VfL Wolfsburg: Divock Origi.

Namhafter Neuzugang des VfL Wolfsburg: Divock Origi. imago

... den VfL: Origi sagt das, was ein Neuzugang sagen muss. "Wolfsburg ist der perfekte Ort für mich." Er erinnert sich an den Kontakt vor drei Jahren, als der VfL den Stürmer aus Lille holen wollte, nun wurde es nach dem letzten Ligaspiel von Liverpool gegen Arsenal (4:0) konkret. Ein Transfer im Eiltempo. "Ich brauchte eine neue Herausforderung", sagt der Stürmer, der beim LFC kaum noch zum Zuge kam. Nun also der VfL: "Ein wundervoller Klub mit einer großartigen Infrastruktur und Organisation." Als einen Schritt zurück, um in der Karriere voranzukommen, sieht er seinen Wechsel nach Wolfsburg nicht. "Jeder geht seinen Weg, ich bin glücklich." Kann er bereits am Samstag im Niedersachsenduell gegen Hannover helfen? "Ich bin bereit."

... das Leihgeschäft: In England hält sich hartnäckig, dass Liverpool seinen Leihstürmer im Notfall schon im Januar wieder an die Anfield Road zurückholen kann. Der VfL dementiert dies wie auch der Spieler nicht. Origi sagt lediglich: "Das ist eine Frage für den Klub. Mein Plan ist es, zehn Monate in Wolfsburg zu spielen."

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... seine Position: Es wird schnell klar: Die händeringend gesuchte Verstärkung für den offensiven Flügel ist auch Origi nicht. Denn: "Ich bevorzuge es, zentral im Sturm zu spielen." Immerhin: "Ich kann auch auf dem Flügel eingesetzt werden. Alles ist möglich, der Trainer entscheidet." Angesichts des in vorderster Front bislang unantastbaren Mario Gomez läuft es für Origi im neuen 3-4-2-1-System auf eine der beiden Halbpositionen hinter dem Mittelstürmer hinaus.

... seine Landsmänner: Der VfL hat eine lange Tradition mit belgischen Spielern. Der beste war zweifelsohne Kevin de Bruyne. Bei ihm und auch beim aktuellen Wolfsburger Keeper Koen Casteels hat sich Origi Informationen über seine neue sportliche Heimat eingeholt. "Sie haben mir nur Gutes über den VfL berichtet."

... Junior Malanda: Im Januar 2015 verstarb Origis Landsmann bei einem Autounfall, dem neuen VfL-Stürmer ging das extrem nah - beim OSC Lille lebte er einst gemeinsam mit Malanda in der Nachwuchsakademie. "Drei Jahre waren wir dort zusammen. Wir waren Freunde." Der Weg des Mittelfeldspielers in Wolfsburg endete abrupt, Origi will diesen nun fortsetzen. "Ich spiele auch für Junior."

... seine Ziele: "Hart arbeiten, so erfolgreich wie möglich sein." Konkreter wird der Belgier nicht. Auch nicht, was seine Toranzahl am Ende der Saison betrifft. "Ich habe eine Zahl im Kopf", verrät er, "aber die behalte ich immer für mich."

... Jürgen Klopp: Sein Trainer in Liverpool konnte ihm eine Menge über den VfL und die Bundesliga erzählen. In der vergangenen Saison brachte es Origi unter dem Ex-Dortmund-Coach auf 34 Einsätze und sieben Tore, in der frisch gestarteten Spielzeit reichte es nur noch für einen Kurzeinsatz gegen Watford (3:3). Klare Signale des Managers, der Origi schließlich den Wechsel ermöglichte. "Klopp hat mir viel Glück gewünscht."

Divock Origi und Jürgen Klopp

An der Anfield Road: Divock Origi und Jürgen Klopp. imago

... seine Rückennummer: Der VfL bot dem Belgier, der in Liverpool die 27 trug (die in Wolfsburg durch Maximilian Arnold besetzt ist), die Nummer 14 an, Origi griff zu. Wohlwissend, dass diese Zahl in Wolfsburg ganz eng verbunden ist mit einem seiner Landsmänner: Kevin de Brunye wurde damit Pokalsieger und Vizemeister. "So eine Nummer kann wichtig sein", sagt der Neuzugang, "entscheidend aber ist, was auf dem Platz passiert." Vergleiche mit seinem Vorgänger lehnt er ab. "Ich will einfach Divock sein."

... seine Vorbilder: Vier Namen nennt Origi sofort: "Thierry Henry, Cristiano Ronaldo, Ronaldinho und Ronaldo." Vier Offensivstars, drei davon haben ihre Karriere bereits beendet. "Ich schaue mir viele Youtube-Videos von ihnen an."

... sein Privatleben: Der 22-Jährige kommt alleine nach Wolfsburg, die Familie wird ihn aber regelmäßig besuchen. Origi erfüllt, was die Interessen außerhalb des Rasens betrifft, nicht das gängige Klischee eines Fußballprofis. "Ich schaue gerne Dokumentationen, lese viel, spiele gerne Klavier. Und: Ich lerne gerne Sprachen und will schnell Deutsch lernen." Zehn Monate hat er jetzt in Wolfsburg Zeit - maximal.

Thomas Hiete

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