Bundesliga

Keine Strafe für Scherzkekse Johannsson und Kruse

Bremen: US-Nationalspieler will sich an der Weser durchsetzen

Keine Strafe für Scherzkekse Johannsson und Kruse

Kleiner Scherz ohne Folgen: Die Bremer Offensivspieler Aron Johannsson und Max Kruse kamen mit speziellen Frisuren zum Fotoshooting.

Kleiner Scherz ohne Folgen: Die Bremer Offensivspieler Aron Johannsson und Max Kruse kamen mit speziellen Frisuren zum Fotoshooting. imago

Legendär ist dieses Bild, das vor Jahren auf Schalke geschossen wurde. Als sich die Profis in Gelsenkirchen zum Mannschaftsfoto aufstellten, machte Torsten Legat den Kasper und sich zum Narren, was ihm nicht sonderlich schwerfiel.

Der Spieler ganz besonderer Natur zog seine Hose bis kurz unter die Achseln. Ein Schnappschuss zum Kugeln. Eine Wette, zu der ihn die Kollegen Olaf Thon und Andreas Möller animiert hatten, war der Auslöser für die selbst gewollte Verunstaltung. Legat gewann die Wette und verlor gleichermaßen. 20.000 Euro Strafe brummte Manager Rudi Assauer dem ungehorsamen Angestellten auf.

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Nachahmer in gewisser Weise fand Legat nun in Bremen. Beim Termin für das offizielle Jahresfoto erlaubten sich Aron Johannsson und Max Kruse einen Scherz. Mit ungewöhnlichen Frisuren stellte sich das Duo den Fotografen. Mittelscheitel und exakt gekämmte Haare, so wie es üblich war in der Mitte des letzten Jahrhunderts - ein Kopfschmuck, den damals indes eher die Damen als die Herren der feinen Gesellschaft trugen.

Baumann ahndet Foto-Scherz nicht

"Ein Spaß mit Max", klärte der Amerikaner am Donnerstag auf. Er berichtete davon, dass Geschäftsführer Frank Baumann die Episode schon thematisiert und bei ihm nachgefragt hätte. Alles sei in Ordnung, so der US-Boy mit einem Schmunzeln. Johannsson, der wie Kruse sich im Profi-Alltag wieder eine konventionelle und zeitgemäße Haarpracht zulegen wird, hat nach eigener Aussage keine Konsequenzen und somit keine Strafe zu befürchten.

Spaß beiseite, für den Stürmer wird es nun in den nächsten Wochen ernst. Der Mann, der in der letzten Spielzeit nur neun Spiele bestritt, dabei ein Tor erzielte und zwei Assists beisteuerte, plant nun einen Neustart an der Weser. Bislang eher in einer Nebenrolle, will er nun seine kleine Chance bei Alexander Nouri nutzen. "Ich bin gut genug, um, zu spielen", gibt sich der 26-Jährige kämpferisch. "Ich werde alles dafür tun, um bei Werder zu bleiben."

Ein neuer Angreifer soll noch geholt werden für die Truppe, die mit Serge Gnabry und Claudio Pizarro zwei namhafte Offensivkräfte verloren hat. Wenn es nach Johannsson geht, ist dies nicht erforderlich. Der Nationalspieler aus den Vereinigten Staaten: "Werder muss keinen neuen Stürmer holen, ich bin ja da!"

Ich muss auf dem Platz überzeugen, nicht am Schreibtisch im Büro.

Aron Johannsson

Eine Tatsache, die so nicht erwartet werden durfte. Es ist kein Geheiminis, dass der Erstligist den seit 2015 engagierten Spieler liebend gern veräußert hätte. Doch es hat sich nicht ergeben. Angebote seien vorhanden, sagt Johannsson, doch er wolle sich in Bremen durchsetzen. Ein klärendes Gespräch mit Trainer Nouri, der ihn anfangs nicht auf dem Zettel hatte, zu Saisonbeginn sogar den unbekannten Amateur Ousman Manneh vorgezogen hatte, hat indes noch nicht stattgefunden. Es sei auch nicht nötig, meint der einst aus Alkmaar geholte Angreifer. "Ich muss auf dem Platz überzeugen, nicht am Schreibtisch im Büro."

Einen Minimalerfolg hat der Stürmer, der für 19 Partien für die US-Auswahl absolviert hat, dabei schon errungen: Anders als Kollegen wie Sambou Yatabaré oder Thanos Petsos, die aussortiert wurden und nicht mehr zum Profikader zählen, gehört er noch diesem Kreis an. Und er durfte auch mit aufs Mannschaftsfoto, auf dem er - siehe oben - einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Egal, was aus ihm an der Weser noch wird.

Hans-Günter Klemm

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