Sandhausens Trainer Michael Schiele konnte wieder auf den zuletzt lange verletzten Kister (nach Knie-OP) zurückgreifen. Der Innenverteidiger ersetzte im Vergleich zum 0:4 beim Hamburger SV Paurevic in der Startelf.
Kiels Coach Ole Werner wählte eine etwas defensivere Aufstellung als beim 1:0 gegen Nürnberg und brachte Hauptmann und Reese anstelle von Mees und Serra, Lee rückte aus dem Mittelfeld in die Sturmspitze.
Viel Leerlauf im ersten Durchgang - Bartels vergibt Hochkaräter
Wenig überraschend übernahm der Tabellenführer vom Start weg das Ruder, fand gegen die dicht gestaffelte SVS-Defensive aber kaum Räume vor. Kiel hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, kam zunächst aber überhaupt nicht in die gefährlichen Zonen. Knapp eine halbe Stunde lang bewegte sich der Ball somit völlig ereignislos zwischen den beiden Strafräumen, ehe der Spitzenreiter dann binnen weniger Sekunden die ersten beiden Abschlüsse verzeichnete: Ein Distanzversuch von Dehm landete neben dem Tor (29.), beim nächsten Angriff hatte Bartels die Großchance zur Führung, setzte den Ball völlig frei vor Wulle aber über die Latte - auch weil die Kugel wohl leicht versprang (30.).
In der Folge versprühte Kiel ein wenig mehr Torgefahr und kam zu einigen gefährlichen Hereingaben, jedoch zu keinen weiteren Abschlüssen im ersten Durchgang. Sandhausen, das sich fast ausschließlich auf die Defensivarbeit verlegte, kam erst mit dem Pausenpfiff zum ersten Schuss, Taffertshofers Versuch war jedoch genauso ungefährlich wie die weiteren SVS-Bemühungen der ersten Hälfte (45.+1).
Der 13. Spieltag
Dehms toller Freistoß bricht den Bann
Nach dem Seitenwechsel gewann die Partie ein wenig an Unterhaltungswert - vor allem, weil Sandhausen sich nun etwas aus der Deckung wagte und Kiel damit mehr Räume im Offensivspiel ließen. Wulle musste bei einem Distanzschuss von Bartels (51.) und einer abgerutschten Flanke von van den Bergh (57.) eingreifen. Allerdings trat Sandhausen durch die mutigere Spielweise nun auch selbst immer wieder offensiv in Erscheinung, der aufgerückte Diekmeier traf per Kopf die Oberkante der Latte (61.).
Die Partie wurde zunehmend offener, doch den entscheidenden Stich setzte der Tabellenführer: Dehm trat zu einem Freistoß aus knapp 25 Metern an und schickte den Ball sehenswert mit viel Zug über die Mauer ins linke Eck (70.). Sandhausen beschwerte sich bei Schiedsrichter Jöllenbeck, die vorangegangene Freistoßentscheidung war eine durchaus diskutable.
Contento fliegt - Serra besorgt den Endstand
Wenige Minuten später stand der Unparteiische wieder im Fokus, als Contento einen Schuss des eingewechselten Porath auf der Linie mit dem Arm blockte (79.). Weil Mees den Nachschuss an die Latte setzte und Jöllenbeck danach weiterlaufen ließ, schritt der VAR ein - und die Überprüfung in der Review Area dauerte nicht lange: Es gab Rot für Contento und Elfmeter für Kiel. Der eingewechselte Serra trat an und stellte sicher auf 2:0 (81.) - ein Ergebnis, das gegen zehn Sandhäuser anschließend nicht mehr in Gefahr geriet.
Durch den fünften Sieg in Serie bleibt Kiel auch über die Weihnachtsfeiertage an der Tabellenspitze und wird diese Position auch nach der kurzen Winterpause am Sonntag, den 3. Januar (13.30 Uhr) gegen Osnabrück verteidigen wollen. Zur gleichen Zeit wird Sandhausen versuchen, nach drei Niederlagen in Folge wieder Zählbares einzufahren, die Kurpfälzer sind dann in Hannover gefordert.