RB-Coach Julian Nagelsmann nahm im Vergleich zum verdienten 3:0 im DFB-Pokal bei Zweitligist Nürnberg drei Veränderungen in seiner Startelf vor: Sabitzer (Zerrung im Oberschenkel), Nkunku und Hwang rückten raus auf die Bank, Kampl, Forsberg und Poulsen durften derweil von Beginn an ran. Interessant: Bei den Sachsen stand kein Sommertransfer im Startaufgebot, der aus Salzburg gekommene Hwang oder auch Henrichs waren Joker.
Achim Beierlorzer tat es seinem Gegenüber derweil in beiden Belangen gleich: Der Trainer des 1. FSV Mainz 05 vertraute ebenfalls elf altbekannten Akteuren und tauschte nach dem 5:1 im DFB-Pokal bei Regionalligist TSV Havelse auch dreimal. Barreiro ersetzte Boetius, der genauso wie Öztunali (Quaison) und der aus Utrecht gekommene Issah (Onisiwo nach Magen-Darm-Infekt wieder fit) auf der Bank Platz nahmen.
Großer Druck, verdientes 1:0
Der Auftrag für die Rheinhessen war indes klar: Nach dem gerade noch abgewendeten Bundesliga-Abstieg sollte in dieser Saison mit mehr Mut wie Erfolg gespielt - und zudem die jüngsten beiden Duelle mit Leipzig (0:8, 0:5) aus den Knochen geschüttelt werden. Das gelang aber nicht!
Teils überforderte Mainzer, die in Ballbesitz kaum sauber über die Mittellinie kamen und gegen das forsche wie andauernde RB-Pressing etliche Ballverluste produzierten, wurden immer wieder auseinandergespielt. Chancen en masse waren die Folge: Torwart Zentner parierte stark gegen Dani Olmo (4.) und Halstenberg vergab aus guter Lage per Kopf (8.), ehe nach 16 Minuten erst Kampl den Ball stark behauptete sowie Barreiro in der Folge zu ungstüm in Dani Olmo hineinstieg. Elfmeter war die Folge, der in den letzten Monaten oftmals nur auf der Bank sitzende Forsberg, der 2020/21 wieder an alte Glanzzeiten anküpfen möchte, verwandelte diesen sicher ins rechte untere Eck (17.).
Poulsen hat viel zu viel Platz
Vier Zeigerumdrehungen später holte FSV-Keeper Zentner den Ball schon wieder aus dem Netz: Nach Dani-Olmo-Flanke durfte der nicht eng genug bewachte Poulsen hochsteigen in clever über den Schlussmann hinweg einnicken - 2:0. Von den Mainzern kam indes fast nichts in Abschnitt eins, Brosinski zog mal einigermaßen gefährlich ab (28.). Ansonsten durften sich die Gäste noch darüber freuen, dass bis zum Halbzeitpfiff Leipzig die Führung nicht noch ausbaute - Chancen dazu gab es (Pfosten von Forsberg in Minute 31, Angelino ans Außennetz in Minute 44).
Matetas Tor ist nur ein Strohfeuer
Immerhin fruchtete direkt nach Wiederbeginn wohl die Kabinenansprache von FSV-Trainer Beierlorzer, denn sein Team fand sich kurz besser zurecht - und kam nach einem herausragenden Schnittstellenpass von Quaison sowie der coolen Vollendung von Mateta (48., frei vor Gulacsi vollendet) zum überraschenden 1:2-Anschluss. Mehr als ein kurzes Aufflackern von Hoffnung war das aber nicht für den Gast, der sich direkt danach schon wieder reihenweise ausspielen ließ - und nach einem zu einfachen Vorstoß von Forsberg inklusive Haidara-Abschluss das 1:3 kassierte (51.). Dani Olmo hätte kurz darauf fast auf 4:1 erhöht, der beste FSV-Profi - Keeper Zentner - hatte allerdings etwas dagegen (56.).
Und auch in der mit vielen Wechseln und Unterbrechungen durchzogenen Schlussphase ergaben sich noch einige Chancen, bei den besten davon scheiterten allerdings Angelino (78.) und Joker Nkunku (80.) am starken Keeper Zentner, der damit für seine Farben Schlimmeres an diesem Nachmittag verhinderte.
RB Leipzig startete in jedem Fall mit einem verdienten 3:1 in die neue Bundesliga-Saison und gastiert am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Top-Konkurrent Bayer 04 Leverkusen. Ebenfalls am Samstag und zur selben Uhrzeit empfängt der 1. FSV Mainz in der heimischen Arena den Aufsteiger aus Stuttgart.