KSC-Trainer Christian Eichner wechselte im Vergleich zum 1:1 bei Hannover 96 auf zwei Positionen: Fröde nach abgesessener Gelb-Sperre und Ben-Hatira erhielten den Vorzug vor Kobald und Lorenz (beide Bank).
Auf der anderen Seite nahm FCSP-Coach Jos Luhukay zum Ende der englischen Wochen gleich vier personelle Veränderungen vor. Gegenüber dem 0:0 gegen Heidenheim spielten Östigard (nach Gelb-Sperre), Benatelli, Gyökeres und Diamantakos von Beginn an und ersetzen das Quartett Zander, Flum, Miyaichi und Veerman.
Optisch überlegene Karlsruher hatten zu Beginn fast zwei Drittel Ballbesitz. Häufig suchten die Badener Hofmann im Zentrum, um das Leder festzumachen. Aber auch über die Flügelspieler Ben-Hatira und Djuricin versuchte die Eichner-Elf Druck aufzubauen. Die erste gefährliche Aktion entsprang jedoch aus einem Standard: Wanitzek prüfte Himmelmann aus gut 25 Metern per Freistoß (15.).
Auf der anderen Seite gingen es die Gäste sehr gemächlich an und hatten in der ersten halben Stunde kaum mal ein Vorstellungsgespräch im Strafraum der Badener. Nachdem aber auch bei den Karlsruhern aus dem Spiel heraus nur wenig passierte, plätscherte die Begegnung ohne große Vorteile für eine Mannschaft vor sich hin.
Benatelli und Sobota mit den besten Chancen
Erst in der ultimativen Schlussphase des ersten Durchgangs nahm die Begegnung noch einmal an Fahrt auf. Nach einer Knoll-Ecke konnte der KSC nicht entscheidend klären, sodass Benatelli den Ball aus 17 Metern per Volley auf die Oberkante des Querbalkens setzte (41.). Nur wenige Minuten später probierte es dazu noch Sobota, doch der Pole jagte den Ball aus zentraler Position über das Tor (45.+1).
Der 29. Spieltag
Ben-Hatiras Fehlschuss läutet turbulente Minuten ein
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel bot sich den Hausherren die große Chance zur Führung, weil Lawrence hölzern gegen Hofmann ins Tackling ging und verursachte damit einen Foulelfmeter. Ben-Hatira ließ die Möglichkeit jedoch liegen und schob den Ball flach in die Arme Himmelmanns, der ihn sogar sicher hielt (49.). Der Fehlschuss sollte sich unmittelbar rächen, denn ausgerechnet der Ex-Karlsruher Diamantakos nutzte kurz darauf einen Stellungsfehler Gordons und traf zum 1:0 für die Hamburger (55.).
Doch der Führungstreffer sollte nur wenige Minuten Bestand haben, denn schon gut 120 Sekunden später netzte Gondorf auf der anderen Seite ein und egalisierte den Spielstand. VAR Michael Bacher warf noch einmal einen Blick auf das Tor, weil sich Hofmann aus abseitsverdächtiger Position den Ball näherte, diesen aber nicht mehr berührte.
Den turbulenten Minuten um den Strafstoß und die beiden Treffer samt Video-Einsatz folgte jedoch wieder die spielerische Tristesse aus dem ersten Durchgang. Einzig von der Spannung lebte das Geschehen auf dem Rasen des Wildparks, indem sich in der 66. Minute Hofmann seine fünfte Gelbe Karte holte. Zuvor hatte bereits Stiefler den fünften Gelben Karton gesehen.
In der Schlussphase hatten beide Teams tatsächlich noch einmal den Siegtreffer auf dem Kopf beziehungsweise Fuß: Zunächst entschärfte St. Pauli-Keeper Himmelmann eine Blaupause des Ausgleichstreffers. Hofmann hatte geköpft (79.). Auf der anderen Seite schoss der eingewechselte Flum aus zwölf Metern zentraler Position knapp am Tor vorbei (81.), sodass es letztlich bei der Punkteteilung blieb.
Während die Kiez-Kicker schon wieder am Freitag (18.30 Uhr) beim VfL Bochum auflaufen müssen, haben die Badener zwei Tage mehr Zeit, um sich zu erholen: Der KSC ist erst wieder am Sonntag, den 7. Juni (13.30 Uhr), bei Erzgebirge Aue gefordert.