Stuttgarts Coach Pellegrino Matarazzo nahm drei personelle Wechsel im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Fürth vor: Badstuber, Gonzalez und Gomez rückten für Karazor, Massimo (beide Bank) und Al Ghaddioui (Unterschenkelverletzung) in die Startelf.
Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus konnte nach dem 1:0 gegen Wiesbaden wieder auf Prietl (nach Mittelhandbruch) zurückgreifen, dieser verdrängte Edmundsson auf die Bank. Zudem begann Yabo für Soukou (Bank).
Die Arminia reiste mit der breiten Brust des souveränen Tabellenführers an und machte es sich in der Position der lauernden Kontermannschaft gemütlich. Wirklich gefährlich wurde es in den Anfangsminuten vor beiden Toren nicht, lediglich Gomez (3.) und Klos (6.) verbuchten gute Abschlusssituationen. Davon abgesehen neutralisierten sich beide Teams größtenteils, auch wenn der VfB ein leichtes Übergewicht hatte.
Härtere Gangart, dafür wenig los vor den Toren
Auch in der Folge brachten beide Teams lediglich aus der Distanz Torabschlüsse zustande, wobei die Versuche von Gonzalez (11.) und Hartel auf der anderen Seite (22.) eher zu der harmloseren Sorte zählten. In den Strafräumen brannte hüben wie drüben lange Zeit gar nichts an, womit die Bielefeldern wohl etwas besser leben konnten. Dafür ging es körperlich mehr und mehr zur Sache, Schiedsrichter Bastian Dankert rückte in den Vordergrund und zückte zweimal Gelb gegen Prietl und Mangala.
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe der VfB eine zündende Idee hatte. Dann hob Endo den Ball herrlich in den Lauf von Castro, der links im Strafraum volley in die Mitte passte. Gomez kam einen Schritt zu spät, rauschte dafür mit Keeper Ortega zusammen, der nach einer kurzen Behandlung weiterspielen konnte (30.). Kurz darauf verschaffte sich Wamangituka mit einer Finte 20 Meter vor dem Tor etwas Platz, schoss aber ein gutes Stück am linken Kreuzeck vorbei (36.). Die Arminia zeigte kurz vor der Pause noch einmal offensive Bestrebungen, stellte Kobel jedoch vor keine Probleme.
Bereits nach wenigen Sekunden im zweiten Abschnitt deutete sich ein unterhaltsameres Spiel an, als Gomez links im Strafraum auftauchte und Ortega eingreifen musste (46.). Der VfB kam vermehrt in die Zwischenräume zwischen Gästeabwehr und -mittelfeld auf und brachte die Arminia mehr und mehr in Bewegung, die ihrerseits auf Fehler lauerte. Als Badstuber den Ball nicht loswurde, luchste Clauss ihm das Leder ab und prüfte Kobel aus spitzem Winkel (50.).
Davon abgesehen war Stuttgart nun zwingender und kam in den Rücken der Gästeabwehr. Als Stenzel von der Grundlinie Castro bediente, hätte dieser bereits die Führung besorgen müssen (52.). Den Job erledigte kurz darauf VfB-Kollege Gomez, der von Gonzalez' präziser Flanke ebenso profitierte wie von Ortegas Orientierungslosigkeit (53.). Die Schwaben waren obenauf und hätten beinahe nachgelegt, doch Gonzalez' Schlenzer aus 15 Metern flog knapp rechts vorbei (62.).
Joker Soukou fackelt nicht lange
Bielefeld war nun gefordert und bekam durch einen Doppelwechsel (Soukou und Schipplock für Prietl und Yabo) neue Offensivpower verordnet (65.). Und die Gäste wurden gefährlicher, insbesondere Klos scheiterte zweimal binnen kurzer Zeit per Kopfball (75.), ehe er als Vorlagengeber glänzte: Brunners langen Einwurf von rechts verlängerte er in Richtung zweiter Pfosten, wo Soukou nicht lange fackelte und Kobel per Flachschuss aus der Drehung überwand (76.).
Jetzt waren die Hausherren wieder gefordert, und beinahe wäre der VfB erneut in Führung gegangen. Doch Ortega reagierte nach einem Gewühl vor seinem Tor glänzend, als er Endos Versuch entschärfte und den direkten Gegenzug einleitete. Plötzlich war Schipplock auf und davon, spielte eine Überzahlsituation aber etwas umständlich aus (86.). So blieb es auch nach umkämpften Schlussminuten beim 1:1, dass den Gästen mehr hilft als dem VfB.
Stuttgart gastiert am Sonntag (15.30 Uhr) bei Wehen Wiesbaden. Für Bielefeld geht es bereits am Freitag (18.30 Uhr) gegen Osnabrück weiter.