St. Paulis Coach Jos Luhukay wechselte im Vergleich zum 3:1 gegen Wiesbaden auf einer Position: Nach Knieverletzung kehrte Buballa wieder zurück, dafür musste Knoll zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Arminia Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus sah nach dem 0:0 in Heidenheim keinerlei Veranlassung, Veränderungen in seiner Startelf vorzunehmen.
Abtastphase? Taktieren? Fehlanzeige. Im Sonnenschein von Hamburg ging es direkt zur Sache: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Sobota in die Mitte und fand dort Veerman. Der Niederländer stieg hoch und nickte gefühlvoll ein (3.). Bielefeld hatte um ein Haar die passende Antwort, doch Klos fehlte es an der nötigen Präzision (4.). Insgesamt hatte der DSC mehr vom Spiel, die Ostwestfalen verbuchten in Durchgang eins rund 65 Prozent Ballbesitz, wussten gegen gut eingestellte Hamburger aber nicht wirklich etwas damit anzufangen.
2. Bundesliga, 18. Spieltag
Stattdessen glänzte St. Pauli im Wechsel mit aggressivem Pressing respektive abwartender Haltung, um bei Balleroberung dann blitzschnell umzuschalten. Buchtmann (14.) und Miyaichi (17.) ließen allerdings Durchschlagskraft vermissen. Die legte in der 25. Minute erneut Veerman an den Tag: Gyökeres kam gegen den passiven Pieper zur Flanke, im Zentrum schloss der 28-Jährige per fulminantem Volley ab - 2:0.
Es geht hin und her
In einem temporeichen Spiel mit hohem Unterhaltungswert ging es hin und her. Während der Kiez-Klub jedoch eine brutale Effizienz an den Tag legte, ließ der Herbst- und Wintermeister seine Chancen teils fahrlässig liegen (31. Voglsammer, 34. Hartel, 37. Hartherz, 44. Klos), weshalb es mit der Hamburger Zwei-Tore-Führung in die Pause ging.
Nach dem Seitenwechsel herrschte im ausverkauften Stadion am Millerntor das nahezu identische Bild: Bielefeld drängte, fand aber keine Lücke. St. Pauli konterte - und traf. Miyaichi setzte sich auf rechts stark durch und setzte Gyökeres in Szene. Der schloss aus 15 Metern direkt ab und brachte seine Farben mit 3:0 in Front (54.).
Das St.-Pauli-Tor scheint wie vernagelt
Der DSC, der vor diesem Spieltag mit 35 Treffern die beste Offensive der Liga stellte, fand weiterhin keine Lücke. St. Pauli verteidigte abgeklärt, hielt die Ostwestfalen erfolgreich vom Tor fern und setzte selbst Nadelstiche. Kurios: Miyaichis Schuss in der 61. Minute war der erste Versuch, den Ortega in dieser Partie abwehren konnte. Bielefeld gab sich zwar nicht auf, doch für den Tabellenführer, der er auch trotz der Niederlage blieb, schien das gegnerische Tor wie vernagelt. Voglsammer traf nur den Pfosten (88.), Hartherz schlenzte einen direkten Freistoß in der 90. Minute knapp vorbei.
Kurz darauf war Schluss. Die Gastgeber klettern auf Rang elf, Bielefeld ist Wintermeister. Für beide geht es nun in die Winterpause. St. Pauli reist in der Liga im neuen Jahr am Dienstag, den 28. Januar (20.30 Uhr) zur SpVgg Greuter Fürth. Bereits zwei Stunden zuvor empfängt Bielefeld zum Auftakt des 19. Spieltags den VfL Bochum.