Sandhausens Coach Uwe Koschinat vertraute der Elf, die beim 1:1 in Bielefeld einen guten Eindruck gemacht hatte.
Stuttgarts Trainer Tim Walter war nach dem 3:0-Derbysieg gegen Karlsruhe dagegen gezwungen, seinen Kapitän Kempf (Rotsperre) zu ersetzen. Neben Badstuber verteidigte stattdessen Phillips.
Am 2. Spieltag (0:1 gegen Osnabrück) hatte Sandhausen in der Liga zuletzt vor eigenem Publikum verloren - wie unangenehm es am Hardtwald werden kann, erfuhr der VfB nach nicht einmal einer Minute: Stuttgarts Keeper Kobel konnte einen Kopfball von Behrens noch an den Querbalken lenken, beim abgefälschten Nachschuss von Bouhaddouz war er jedoch machtlos (1.).
Der frühe Rückstand griff den in einigen Aktionen unsauber agierenden Gästen nicht gerade unter die Arme. Die Walter-Elf riss das Spiel zwar zeitig an sich, kam aber nur zu wenigen Chancen. Die erste richtig gute versenkte Gomez aus spitzem Winkel, zuvor hatte er jedoch im Abseits gestanden (10.). In der Folge ging es hin und her: Stenzel verzog (13.), Phillips rettete gegen Bouhaddouz (14.), Mangala und Förster (je 20.) wurden geblockt.
Bouhaddouz zum Zweiten - Gomez' Jubel verstummt erneut
Stuttgart versuchte viel und näherte sich an - ohne wirklich zwingend zu werden. So kam es, wie es womöglich kommen musste: Nach einer von den Gästen schlecht verteidigten Ecke schoss Bouhaddouz aus kurzer Distanz zum 2:0 ein (24.). Sein Schlussmann Fraisl glänzte in den Folgeminuten, parierte gegen Endo (26.), Castro (32.) und Ascacibar (33.).
2. Bundesliga, 15. Spieltag
Vermeintlich war einem heillos ineffizienten VfB in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs noch der Anschlusstreffer gelungen, doch auch Gomez' spektakuläres Fallrückzieher-Tor (45.+3) fand wegen einer Abseitsstellung keine Anerkennung.
Vergeblicher Jubel: Mario Gomez (2.v.l) traf gleich dreimal, stand zuvor allerdings jeweils im Abseits. imago images
Die Gäste suchten nach Wiederbeginn sofort den Weg nach vorne - hinten blieb der VfB mitunter fahrig: Badstuber sah Gelb, um Schlimmeres zu verhindern (47.). Die Mühen im Offensivspiel prallten zu häufig an robust verteidigenden Sandhäusern ab.
Sandhausen meldete sich nach einigen Minuten ebenfalls wieder an, Halimi verdribbelte sich im Strafraum (53.), Linsmeyers Abschluss wurde geblockt (54.). Förster (57.) und Endo (58.) vergaben für unermüdlich anlaufende Gäste. Deren Trainer nach einer knappen Stunde Al Ghaddioui brachte - Gomez stand weiterhin auf dem Rasen.
Stuttgarter Chancenwucher - es reicht nur zum Anschluss
Und nachdem Halimi Kobel um ein Haar überraschte (63.), wurde ebenjenem Gomez der dritte vermeintliche Treffer des Nachmittags aberkannt - wieder Abseits, wieder die korrekte Entscheidung (71.). Die eingewechselten Sosa (76.) und Silas (80.) klopften vergeblich an, Förster (84.) und Al Ghaddioui (86.) schlossen sich an.
Der Anschlusstreffer sollte noch gelingen, weil ein Handspiel von Kister gegen Al Ghaddiouis Schuss geahndet wurde - Silas stellte noch auf 1:2 (89.), was nichts mehr an der bitteren Niederlage des VfB änderte. Silas (90.+5) und Al Ghaddioui (90.+4) hatten die letzten Chancen ausgelassen.
Sandhausen gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) bei Dynamo Dresden. Für Stuttgart geht es am Montag (20.30 Uhr) gegen Nürnberg weiter.