VfL-Coach Thomas Reis änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:2 im DFB-Pokal gegen den FC Bayern auf zwei Positionen: Im Abwehrzentrum verteidigte Lorenz anstelle von Decarli (Probleme am Hüftbeuger), im Angriff spielte Wintzheimer für Ganvoula (Gelbsperre).
Nürnbergs Trainer Damir Canadi tauschte nach dem 5:6 i.E. in Kaiserslautern gleich viermal: Weil vier Torhüter nicht für die Anfangsformation in Frage kamen, stand U-19-Schlussmann Willert im Tor, außerdem nahmen Nürnberger, Dovedan und Hack die Plätze von Sorg (Gehirnerschütterung), Valentini (Grippe) und Iuri Medeiros (Bank) ein.
Danilo erzielt Bochums 1:0
Die erste Chance der Partie bot sich dem FCN, als Riemann einen mittigen Hack-Schuss nach vorne abklatschen ließ - Frey brachte den Ball stochernd nicht unter (6.). Wenig später lag die Kugel auf der anderen Seite im Netz: Tesche bediente Danilo mit einem Zuspiel an der Strafraumgrenze, der aufgerückte Linksverteidiger drang in den Nürnberger Sechzehner ein und traf mit einem präzisen Flachschuss ins Eck (9.).
Die Zuschauer sahen in der ersten halben Stunde eine recht ausgeglichene Partie, dennoch hatte der VfL leichte Vorteile (61 Prozent Ballbesitz, 53 Prozent gewonnene Zweikämpfe) - und schoss in der Endphase der ersten Hälfte eine deutliche Führung heraus, als der Club vollends den Faden verlor: Zunächst entschied Willert ein Eins-gegen-eins mit Lee für sich (30.), dann aber gab Nürnbergs Debütant keine gute Figur ab. Erst konnte er eine Freistoßflanke von Blum nicht festhalten, sodass Lorenz abstaubte (40.), ehe es ihm misslang, kurz nach Blums Latten-Freistoß (43.) einen mittigen Flachschuss von Wintzheimer aus acht Metern zu parieren (45.).
Sörensen verkürzt per Kopf
Zur Pause reagierte Canadi und wechselte doppelt: Iuri Medeiros und Lohkemper ersetzten Kerk und Dovedan. Die erste Möglichkeit der zweiten 45 Minuten bot sich allerdings dem VfL: Tesche zog aus dem Rückraum flach ab - er verfehlte das Nürnberger Gehäuse nur knapp (46.). Dann setzten auch die Franken Offensivakzente: Lohkemper tauchte nach einem Flugball alleine vor Riemann auf, schaffte es aber nicht, den Bochumer Torwart zu umkurven (56.). Kurz darauf verkürzte der FCN: Sörensen nickte nach einer Geis-Flanke ein (63.).
Während Bochum nicht mehr so souverän agierte, glaubten die Gäste jetzt an die Wende. Und tatsächlich waren sie gut eine Viertelstunde vor dem Ende dem Anschlusstreffer nahe: Lohkemper traf nach einer Hereingabe von Iuri Medeiros per Kopf, das Schiedsrichtergespann entschied aber auf Abseits, weil Frey mit dem Versuch eines Fallrückziehers ebenfalls zum Ball gegangen war - eine Zentimeter-Entscheidung (72.). Weil Lohkemper wenig später nicht genügend Druck hinter seinen Abschluss brachte (76.), bewahrte Bochum seinen Zwei-Tore-Vorsprung und bejubelte schließlich nach fünf Remis den ersten Dreier vor eigenem Publikum.
Ob der VfL den Schwung nun mitnehmen kann? Der Revierklub ist am Freitag (18.30 Uhr) auf St. Pauli zu Gast. Der FCN empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Arminia Bielefeld.