VfB-Coach Tim Walter wechselte im Vergleich zum 2:1-Erfolg im DFB-Pokal beim Hamburger SV auf zwei Positionen: Pokal-Keeper Bredlow rückte wieder in die zweite Reihe, Badstuber war in der Liga noch gesperrt. Dafür durften Kobel und Phillips von Beginn an ran.
Dresdens Trainer Cristian Fiel brachte nach dem Pokalaus bei Hertha BSC (5:4 i.E.) drei neue Akteure: Möschl, Hartmann und Burnic rutschten neu ins Team, Ebert (Gelb-Sperre), Kreuzer (Rot-Sperre) und Elfmeter-Pechvogel Ehlers (krank) waren nicht mit dabei.
Der VfB Stuttgart, im 4-3-2-1 unterwegs, legte vom Anpfiff weg los wie die Feuerwehr. Ascacibar wurde noch im letzten Moment vom Ball getrennt (2.), doch der anschließende Eckball brachte die frühe Führung: Klement fand Kempf, dessen Abschluss bugsierte Dresdens Hamalainen beim Klärungsversuch unglücklich in die eigenen Maschen (3.). Dynamo war geschockt, fahrig und lief Gefahr, früh noch mehrere Gegentore hinnehmen zu müssen. Stuttgart hatte den Vorwärtsgang eingelegt und kam durch Klement (6.), Kempf (8.) und Ascacibar (14.) zu nennenswerten Möglichkeiten.
Dresden überfordert, Gonzalez-Treffer zählt nicht
In den ersten 20 Minuten komplett überfordert, wagte sich die SGD peu à peu aus der Deckung und sendete in Person von Koné (21.) und Burnic (22.) erste Lebenszeichen. Gefährlicher waren weiterhin jedoch die Gastgeber: Klement scheiterte mit einem fulminanten Schuss am Querbalken (23.), Förster konnte freistehend den Ball nicht kontrollieren (30.) und Gonzalez stand bei seinem vermeintlichen Treffer zum 2:0 rund einen Meter im Abseits (31.). Der Chancenwucher der Schwaben weckte ein wenig die Lebensgeister der Gäste aus Sachsen. Zusehends wurde die Fiel-Elf mutiger, wenngleich bis auf eine Koné-Doppelchance (37.) nicht viel Zählbares dabei rausspringen sollte.
Stattdessen ließ sich der VfB nun ein wenig Fallen und lockte Dynamo aus dem Schneckenhaus, um dann das an diesem Nachmittag nicht gut abgestimmte 4-1-4-1 durch aggressives Pressing und schnelle Umschaltmomente auszuhebeln: Über Stenzel und Förster landete der Ball mit wenigen Kontakten bei Mangala. Dessen Flanke erreichte Ascacibar, der aus kurzer Distanz das 2:0 markierte (38.). Um ein Haar hätte der Argentinier nur zwei Minuten später den Doppelpack geschnürt, doch eine Abseitsposition von Förster führte zum zweiten nicht gegebenen Treffer des Tages (40.).
Elfmeter bringt SGD zurück ins Spiel
Nach dem Seitenwechsel wurde es direkt wild: Phillips brachte den durchgestarteten Koné zu Fall, Referee Arne Aarnink ließ zunächst weiterspielen, doch der Stuttgarter hatte, wie der Video-Assistent soufflierte, nicht den Ball, sondern nur den Gegner getroffen. Der Referee entschied auf Strafstoß, der Gefoulte übernahm selbst die Verantwortung und wurde dieser gerecht - nur noch 1:2 (52.). Und der Treffer zeigte Wirkung: Dresden wirkte nun präsenter, die Schwaben agierten fahrig und legten nicht mehr die Präzision des ersten Durchgangs an den Tag.
Erst Chancenwucher, dann wechselt Walter den Sieg ein
Vielmehr agierten die Hausherren zögerlich und wenig konsequent. Viel Ballgeschiebe in der eigenen Hälfte und nur noch wenige Vorstöße prägten das Stuttgarter Spiel (67. Klement, 72. Gonzalez). Vor allem Klement (75.) und Förster (77.) ließen beste Chancen liegen und konnten sich glücklich schätzen, dass der eingewechselte Stor auf der Gegenseite zweimal fahrlässig den Ausgleich liegen ließ (77./78.).
Dann wechselte Walter den Sieg ein: Nur wenige Sekunden auf dem Feld, wurde Wamangituka auf die Reise geschickt, drang halbrechts in den Strafraum ein und machte unter freundlicher Mithilfe von Dresdens Müller, der unhaltbar für Broll abfälschte, den Deckel drauf (84.). Danach war die Luft raus und es blieb beim letztlich verdienten Erfolg der Schwaben.
Stuttgart, das nach drei Liga-Pleiten in Serie wieder einmal gewonnen hat, reist am Samstag (13 Uhr) zum Auswärtsspiel nach Osnabrück. Dynamo, in der 2. Bundesliga seit fünf Partien ohne Zähler, ist tags zuvor (18.30 Uhr) zu Hause gegen Wehen Wiesbaden in der Pflicht.