Karlsruhes Coach Alois Schwartz war nach dem 3:3 in Bochum zu einem Wechsel gezwungen: Für den gelb-rot gesperrten Fröde spielte Groiß von Beginn an.
Hannovers Trainer Mirko Slomka veränderte seine Startaufstellung nach dem 0:0 gegen Osnabrück auf zwei Positionen: Für Horn (angeschlagen) und Haraguchi (auf der Bank) begannen der nach Sperre zurückgekehrte Albornoz und der vollends wieder genesene Ducksch. Neuzugang Aogo war zwar unter der Woche wieder im Mannschaftstraining, für einen Einsatz reichte es jedoch noch nicht.
Beide Mannschaften machten von Beginn an klar, mit drei Punkten zumindest einen kleinen Sprung nach oben machen zu wollen, anstatt weiterhin mit einem Auge auf die Abstiegsrängen schielen zu müssen. 96 agierte mit drei Stürmern, die direkt für Betrieb in der Karlsruher Hälfte sorgten: Zunächst vergab Ducksch aus halbrechter Position (2.), kurze Zeit später machte es Weydandt besser. Der Stürmer wurde von Teuchert mustergültig im Strafraum bedient und schob den Ball aus acht Metern an Keeper Uphoff vorbei ins Tor (6.). Die Freude bei Slomka dauerte jedoch kaum zwei Minuten an. Ein guter Pass von Choi am Hannoveraner Fünfmeterraum, der aus kurzer Entfernung Franke am leicht abgespreizten Arm traf - Elfmeter für Karlsruhe (8.). Wanitzek trat an und verwandelte sicher.
Roßbach zu ungestüm - auch Ducksch trifft vom Punkt
Der postwendende Ausgleich beflügelte die Hausherren sichtlich, während Hannover seine Offensivbemühungen zunächst deutlich zurückfuhr. Choi (13.) und Hofmann (20., 21.) vergaben gute Gelegenheiten zur Führung für Karlsruhe, das von der 96-Defensive bis 20 Meter vor deren Tor deutlich viele Freiräume gewährt bekam. Nach einer halben Stunde fing sich Slomkas Team wieder und begann erneut, den KSC über die Dreierreihe Teuchert-Ducksch-Weydandt in Bedrängnis zu bringen. Kurz vor der Pause spielte Stendera einen starken Pass in den Strafraum, Ducksch hatte viel Platz und wurde von Roßbach ungeschickt mit beiden Händen zu Boden gestoßen - Schiedsrichter Guido Winkmann entschied erneut auf Elfmeter, den Ducksch souverän zur Halbzeit-Führung für 96 verwandelte (44.).
2. Bundelsiga, 11. Spieltag
Karlsruhe kam mit mächtig Dampf aus der Kabine und hatte durch Choi auch direkt die Gelegenheit zum erneuten Ausgleich, doch Zieler war auf dem Posten und wehrte den Fernschuss des Koreaners ab (47.). Hannover verlegte sich mehr und mehr auf Konter, ließ es jedoch an Ruhe und Präzision in der gegnerischen Hälfte vermissen. Viele Gegenstöße endeten in ungefährlichen Fernschüssen. Der KSC dagegen versuchte es vor allem mit Flanken, doch 96 hatte meist die Lufthoheit im eigenen Strafraum. Das Spiel wurde zunehmend bissiger, KSC-Trowarttrainer Markus Miller sah wegen allzu lauten Beschwerens die Gelbe Karte (63.). Wirklich gute Torchancen wurden jedoch zunehmend rarer.
Dramatische Nachspielzeit: Zwei Tore und Gelb-Rot für Zieler
Der KSC machte jedoch weiter mehr - und kam einen Viertelstunde vor Schluss zum Ausgleich: Eine weite Flanke von Thiede fand Gordon im Strafraum, der sich gut löste und aus sechs Metern einköpfte (77.) - 2:2. Der KSC erfuhr erneut einen Schub durch den Treffer und drängte auf das 3:2, während Hannover schnell klarmachte, notfalls auch mit dem Punkt zufrieden zu sein. Slomka brachte Bakalorz für Teuchert und stärkte damit die Defensive.
Es war der Auftakt zu einer verrückten Schlussphase: Der ebenfalls eingewechselte Hansson fand Weydandt mit einer starken Flanke im Strafraum, der Stürmer stieg hoch und köpfte wuchtig zum vermeintlichen Lucky-Punch ein (90.+4). Doch der KSC steckte nicht zurück, sondern gab nochmal Gas. In den letzten Sekunden der auf fünf Minuten angesetzten Nachspielzeit fand eine weite Flanke aus dem Halbfeld irgendwie ihren Weg zum aufgerückten Gordon, der Zieler aus sieben Metern keine Chancen ließ und zum dritten Mal für den KSC ausglich. Der bereits verwarnte Zieler wollte den aus dem Netz zurückspringenden Ball wegschlagen und traf Gordon, der an ihm vorbeilief. Winkmann zeigte dem Keeper die Gelb-Rote Karte (90.+7). Hannover hatte schon dreimal gewechselt, so dass für die letzten Sekunden der Partie Verteidiger Elez ins Tor musste, allerdings nicht mehr geprüft wurde.
Karlsruhe gastiert am Dienstag (20.45 Uhr) in Darmstadt. Für Hannover 96 geht es am Freitag (18.30 Uhr) in der Liga gegen Sandhausen weiter.