Der neue Cheftrainer der Kieler, Ole Werner, ließ seine Elf nach dem 1:0 in Stuttgart unverändert. Werner hatte die Kieler nach dem Aus von Andre Schubert zunächst interimsweise übernommen und erhielt unter der Woche ein bis 2022 laufendes Arbeitspapier als Cheftainer.
Bochums Trainer Thomas Reis tauschte zweimal Personal im Vergleich zum 3:3 gegen Karlsruhe. Eisfeld und Weilandt begannen für Janelt und Zoller (beide Bank). Weil sich kurzfristig Gamboa beim Aufwärmen noch verletzte, gab es noch einen dritten Wechsel: Celozzi rückte dafür in die erste Elf.
Lee macht den Anfang
Zunächst war es immer wieder Mühling, der für offensive Gefahr sorgte. Die ersten Versuche waren wenig erfolgreich: Erst wurde er geblockt (2.), dann schlenzte er über den Querbalken (6.). Der dritte Versuch sollte der sein, der für richtig Gefahr sorgte. Mühling stand nach einer Flanke von van den Bergh am zweiten Pfosten frei und schloss direkt ab - Riemann parierte zwar, allerdings genau vor die Füße von Lee, der zum 1:0 abstaubte (9.).
Bochum kam gar nicht in die Partie. Den sichereren Eindruck machten die Störche. Sie kombinierten besser, auch wenn beileibe nicht alles klappte. Aber sie hatten ja Mühling. Der Torschütze Lee legte am Strafraum quer und Mühling zog ab, diesmal aber am Kasten vorbei (21.). Wenig später scheiterte Baku am Außennetz (24.).
Es wird mehr als kurios
Der VfL fand offensiv weiter nahezu nicht statt - einzig eine Einzelleistung von Ganvoula, der sich stark gegen fünf Gegenspieler befreite, danach aber zu hoch abschloss, sorgte für Gefahr (32.). Auch sein Flachschuss danach war nicht von Erfolg gekrönt, denn er strich ins Aus (37.). Dachten zumindest alle. Anders sah es der VAR: Es gab das Signal an Schiedsrichter Timo Gerach, sich etwas auf dem Monitor anzusehen.
2. Bundelsiga, 11. Spieltag
Was war passiert? Einwechselspieler Eberwein hatte tatsächlich den Ball vor dem Überqueren der Torauslinie gestoppt. Die Konsequenz? Elfmeter! Ganvoula trat an und verwandelte eiskalt - 1:1 (39.). Der Wahnsinn war aber noch nicht vorbei, denn es gab noch einen Strafstoß: Danilo hatte das Bein extrem hoch gegen Özcan und brachte den Bochumer zu Fall. Serra trat gegen Riemann an und der Elfmetertöter machte seinem Namen alle Ehre und fischte die Kugel aus dem rechten Eck (45. +3).
Serra holt nach, was er vor der Pause verpasst hat
Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff machte Unglücksrabe Serra seinen Fehlschuss wieder gut und traf auf Vorarbeit von Özcan wuchtig ins kurze Eck zur erneuten Kieler Führung (52.). Fortan kontrollierten die Kieler das Spiel, ohne zu den ganz großen Möglichkeiten zu kommen. Thomas Reis wechselte zweimal: Zoller und Wintzheimer sollten es richten. Zollers Kopf war es, der Ganvoula in Position brachte. Der Kongolese scheiterte allerdings am Schienbein von Gelios (68.).
Die Störche warteten ab und nutzten beinahe einen Konter: Serra setzte sich zentral schön gegen zwei Gegenspieler durch und bediente den eingewechselten Iyoha, dessen Schuss von links nur knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (70.). Bochums letzte Chance vergab Wintzheimer, der den Ball aus fünf Metern nicht richtig traf. So blieb es beim verdienten Sieg der Kieler, der zudem der erste Heimsieg unter Ole Werner war.
Kiel gastiert am Mittwoch (18.30 Uhr) im DFB-Pokal bei Regionalligist SC Verl. Für Bochum geht es am Dienstag (20 Uhr) im selben Wettbewerb gegen den FC Bayern München weiter.