Wiesbadens Coach Rüdiger Rehm traf erstmals nach seiner Entlassung als Arminia-Trainer im Oktober 2016 auf seinen Ex-Klub. Grund für Veränderungen in seiner Startformation sah er nach der 1:2-Niederlage in Fürth nicht. Bis zur 81. Minute führte seine Mannschaft, erst danach knickte der Aufsteiger ein und kassierte zwei späte Gegentreffer.
Auch sein Trainerpendant Uwe Neuhaus vertraute nach dem 2:0-Sieg in Hannover demselben Grundgerüst. Nur Innenverteidiger Pieper bekam den Vorzug vor Alex Perez (Bank).
Schäffler bringt Wiesbaden früh in Front
Der erste Durchgang startete gleich mit zwei Knallern. Erst vertändelte Voglsammer frei vor dem Tor (3.), ehe Schäffler im Gegenzug die Führung für Wiesbaden erzielte: Nach Ballverlust von Prietl spielten Kyereh und Aigner den Angreifer frei, der nur noch einschieben brauchte (4.). Es war der Startschuss einer eigentlich guten ersten Hälfte des Aufsteigers, der immer wieder durch direktes Spiel gefährlich vor Ortega auftauchte. Kyereh vergab es jedoch, zu erhöhen (9.).
Stattdessen erzielte die Arminia den Ausgleich: Eine kurz gespielte Ecke landete bei Soukou, der zwar gezielt, aber nicht wuchtig aus gut 20 Metern abzog. Keeper Watkowiak sah beim Gegentreffer nicht gut aus (20.). Anschließend gestaltete sich eine immer offener werdende Partie, bei der das Mittelfeld meist überbrückt wurde. Kyereh frei vor Ortega (26.) und Voglsammer (32.) vergaben jeweils Großchancen.
Arminia dreht das Spiel
Dann startete eine kuriose Schlussphase des ersten Durchgangs: Erst scheiterte Aigner frei vor Ortega (34.), dann ging Bielefeld noch in derselben Minute in Front. Nach Ballverlust von Mrowca steckte Hartel durch auf Voglsammer, der noch einmal auf seinen Sturmpartner Klos querlegte - 2:1.
2. Bundesliga, 7. Spieltag
Daraufhin griff Wiesbaden noch wütender an und kam beinahe zum Ausgleich: Erst scheiterte Aigner am starken Ortega (40.), dann konnte Aigner eine Überzahlsituation nicht ausspielen (42.), ehe Röcker in die Arme von Ortega köpfte (43.). Arminias Keeper machte das Spiel schnell und schlug weit ab. Dittgen konnte den Ball nicht kontrollieren, sodass Edmundsson frei auf Watkowiak zusteuerte und auf 3:1 stellte (43.).
Damit sorgten drei individuelle Fehler der Wiesbadener für jeden einzelnen Treffer der effektiven Bielefelder, die trotz einer dürftigen Defensivleistung mit einer komfortablen Führung in die Pause gingen.
Es geht wild weiter
Nach Wiederanpfiff schafften es die Ostwestfalen nicht, Ruhe in die Partie zu bekommen. Vielmehr wurde das Spiel noch wilder als vor der Halbzeit. Zunächst erzielte die Arminia die vermeintliche Vorentscheidung durch Voglsammer, der einen Freistoß von Hartel einköpfte (52.). Mrowca und Watkowiak sahen dabei nicht gut aus.
Wiederum nur ein paar Minuten später scheiterte Aigner an Ortega, der zur Ecke klärte (56.), die den Anschlusstreffer besorgte: Schäffler nahm die Hereingabe von Aigner aus der Luft, erzielte seinen zweiten Treffer und hauchte seiner Mannschaft noch einmal Leben ein.
Klos trifft und holt Elfmeter heraus
Danach machte Wiesbaden komplett auf und fing sich fast den fünften Gegentreffer: Nach Pass von Voglsammer zog Edmundsson ab, doch Franke kratzte den Ball im Fallen mit der Sohle gerade noch von der Linie (58.). Keine Minute später brannte es auf der Gegenseite lichterloh im Strafraum: Dittgen scheiterte aus der Nahdistanz an Ortega (58.).
Nach einer kurzen Ruhepause nahm das Spiel in der Schlussphase wieder an Fahrt auf - und das ordentlich. Nach Steckpass von Hartel - seine dritte Vorarbeit - verwandelte Klos zum 5:2 (73.). Weil Röcker kurz darauf Arminias Stoßstürmer als letzter Mann im Strafraum foulte, gab es Strafstoß. Der Innenverteidiger verletzte sich dabei (76.), musste mit einer Trage vom Platz transportiert werden und sah zudem noch die Rote Karte (79.). Den fälligen Elfmeter von Voglsammer parierte Watkowiak (79.).
In Unterzahl stellte der SVWW seinen zuvor immens hohen Offensivaufwand ein. Weil auch Bielefeld weniger investierte, blieb es beim 5:2.
Wiesbaden empfängt am Freitag (18.30 Uhr) Osnabrück. Für die Arminia geht es gleichzeitig gegen Stuttgart weiter.