Nach dem enttäuschenden 0:1 in Aue wechselte Osnabrücks Coach Daniel Thioune, der unter der Woche seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag um ein Jahr bis 2021 verlängert hatte, auf vier Positionen: Für Heider, Ouahim, Agu und Henning (alle Bank) starteten Klaas (Startelfdebüt in der 2. Liga), Amenyido, Ajdini und Girth. Kapitän Heider spielte zuletzt fünfmal nacheinander durch, gegen St. Pauli bekam Kiel-Leihgabe Girth erstmals seine Chance in der Sturmzentrale.
St. Paulis Trainer Jos Luhukay hatte nach dem überzeugenden 2:0 gegen den HSV wenig Grund für Veränderung: Einzig Penney begann für Conteh (Oberschenkelprobleme. Neben den drei Verteidigern Lawrence, Östigard und Ohlsson war er der vierte Neuzugang in der Startelf. Der gelernte Linksverteidiger begann als Linksaußen.
Zwei Tore, beide sehenswert
Von Beginn an gestaltete sich eine offene Partie, die durch viel Tempo geprägt war. Der VfL begann besser und münzte die Überlegenheit nach 13 Minuten in eine Führung um: Nach einem Buballa-Foulspiel zirkelte Wolze den Freistoß aus 22 Metern in die Maschen. Der Schuss des Neuzugangs war zwar hart, aber nicht sonderlich platziert, weswegen Himmelmann nicht gut aussah. Anschließend blieben die Lila-Weißen dran und schraubten am zweiten Treffer. Die größte Chance hatte Ajdini, der jedoch am Pfosten scheiterte (19.).
St. Paulis Offensivbemühungen erstickten meist im Keim. Wenn es gefährlich wurde, dann ausschließlich über Angreifer Diamantakos. In der Anfangsphase scheiterte er nach einem Solo noch an Kühn (7.), doch nach dem St. Paulianer Führungstreffer sorgte wieder eine Einzelleistung des Griechen für den Ausgleich: Auf dem Flügel narrte er erst Heyer und Blacha, dann bediente er den in der Mitte einlaufenden Miyaichi, der das Kunstleder humorlos unter die Latte jagte (22.).
Der Treffer zeigte seine Wirkung. Die Hamburger kamen immer besser in die Partie und gestalteten diese fortan offener, ohne dass viele Großchancen zustande kamen. Die beste Chance hatten die Osnabrücker durch Girth, der einen Volley-Drehschuss genau in die Arme von Himmelmann setzte (38.), sodass es beim 1:1 zur Pause blieb.
2. Bundesliga, 7. Spieltag
Das Tempo geht verloren
Der zweite Durchgang blieb ähnlich ausgeglichen wie der erste. Beide Teams bauten ruhig auf und waren darauf bedacht, keinen Fehler zu machen. Das phasenweise hohe Tempo des ersten Abschnitts ging dadurch verloren, wenige Torchancen waren das Resultat dessen.
Auf Hamburger Seite hatte Diamantakos die beste Möglichkeit, doch er konnte einen Kopfball nicht entscheidend drücken (55.). Bei Osnabrück war Amenyido die gefährlichste Personalie. Erst verpasste der ehemalige Dortmunder eine Alvarez-Flanke knapp (58.), dann schloss er ein Dribbling zu zentral ab (69.).
Diarra fliegt nach nur 17 Minuten
Ansonsten blieb die Partie zerfahren. Spielfluss kam durch zahlreiche Fouls kaum zustande. Allein im zweiten Durchgang zeigte Schiedsrichter Martin Petersen sechs Gelbe Karten. Weil schon zwei davon auf das Konto des eingewechselten Diarra gingen, musste die Salzburg-Leihgabe nur 17 Minuten nach seiner Einwechslung das Feld schon wieder verlassen (84.). Trotz Überzahl kam der VfL nicht mehr gefährlich vor das Tor - so blieb es beim 1:1.
Osnabrück gastiert am Freitag (18.30 Uhr) in Wiesbaden. Für St. Pauli geht es am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Sandhausen weiter.