Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus war nach dem 3:1-Auswärtssieg in Regensburg zu einem Wechsel in der Defensive gezwungen: Abwehrmann Behrendt hatte sich beim Gastspiel in der Oberpfalz bereits nach wenigen das Kreuzband gerissen und wurde - wie schon in der Vorwoche - von Pieper vertreten.
Gäste-Coach Stefan Leitl veränderte seine Startformation im Vergleich zum 1:1 in Hannover auf zwei Positionen: Nielsen und Hrgota (Startelf-Premiere) ersetzten Leweling und Keita-Ruel (beide Bank).
Bielefelder Blackout
Die Franken legten auf der Alm einen flotten Start hin und prüften DSC-Keeper Ortega gleich in den ersten Momenten des Spiels mit zwei Distanzschüssen, die der Bielefelder aber problemlos aufnahm. In der 4. Minute leistete sich Ortega dann aber, im Zusammenspiel mit seinen Prietl und Pieper einen kapitalen Aussetzer: Die Arminia wollte das Spiel per Abstoß kurz eröffnen, wurde aber von drei Fürthern sofort angelaufen. Das Ende des Lieds: Hrgota gewann kurz vor der Torlinie einen Zweikampf gegen Ortega und blockte die Kugel ins Netz.
Die Bielefelder waren nach dem Blackout um eine Antwort bemüht, einzig es fehlte an entschlossenen Offensivaktionen. Diese legte vielmehr die Spielvereinigung auf den Rasen. Green verzog zunächst noch aus 17 Metern (16.), ehe der nächste Angriff sehenswert mit einem Treffer endete: Bei einem Wittek-Freistoß vom rechten Flügel schlich sich Angreifer Nielsen davon und köpfte aus sechs Metern präzise ins linke Eck ein (22.).
Fürth kontrollierte das Geschehen in Ostwestfalen, leistete sich dann aber einen unnötigen Fehler im Strafraum: Sarpei räumte Edmundsson ungestüm ab, den fälligen Elfmeter verwandelte Klos zum 1:2-Anschlusstreffer (28.). Nielsen hätte anschließend den alten Zwei-Tore-Abstand wiederherstellen können, aber der Norweger verzog erst halbrechts im Sechzehner (31.) und scheiterte kurz darauf per Kopfball an Ortega (36.). Bielefeld kam dann in der Schlussphase des ersten Durchgangs noch einmal auf, doch Yabos Volleykracher aus 20 Metern verfehlte sein Ziel (37.), Hartels gefühlvoller Schlenzer in den Strafraum war weder als Vorlage (für Klos) noch als Torschuss zielführend (42.).
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Fürth stellt die Offensive ein
Die Arminia startete deutlich entschlossener in den zweiten Durchgang und hatte gleich eine interessante Möglichkeit: einen raffinierten Hartel-Freistoß wollte Voglsammer aus elf Metern per Hacke in Richtung Tor befördern, allerdings traf er die Kugel nicht (47.). Trotzdem war die Aktion ein Fingerzeig, in welche Richtung es fortan laufen sollte: Denn die Hausherren waren mittlerweile deutlich tonangebend. Hartel und Edmundsson hatten weitere Möglichkeiten, von Fürth kam derweil nichts mehr.
Dies rächte sich nach einer guten Stunde: Rechtsverteidiger Clauss wurde bei seinem Vorstoß nicht an der Flanke gehindert. Diese landete präzise im Fünfer auf Edmundssons Stirn, der zum verdienten 2:2 einnickte (62.).
In der Phase nach dem Ausgleich bis in die Schlussminuten gewann die Partie zwar zunehmend an Spannung, aber der Spielfluss kam durch diverse Wechsel und Behandlungsunterbrechungen abhanden. Dann aber hatten die längst überlegenen Bielefelder noch einmal Glück: Ein abgefälschter Green-Schuss landete am Lattenkreuz, sodass es letztlich bei der gerechten Punkteteilung blieb (87.).
Für Bielefeld geht es nach der Länderspielpause am Samstag (13 Uhr), dem 14. September, in Hannover weiter. Fürth empfängt bereits am Freitag (18.30 Uhr) Wehen Wiesbaden.