Nürnbergs Trainer Damir Canadi änderte seine Startformation im Vergleich zum 1:0-Heimerfolg gegen Osnabrück auf zwei Positionen: Für den verletzten Medeiros (Oberschenkel) rutschte Kapitän Behrens wieder in die erste Elf. Zudem feierte Nürnberger seine Premiere von Beginn an und ersetzte Handwerker.
Heidenheim-Coach Frank Schmidt hingegen nahm drei Änderungen gegenüber der 0:2-Niederlage zu Hause gegen Sandhausen vor: Multhaup, Feick und Mainka ersetzten Leipertz, Schimmer und Hüsing.
Vor 27.444 Zuschauern im Max-Morlock-Stadion machte der 1. FC Nürnberg früh klar, die drei Punkte zu Hause behalten zu wollen. Bereits nach etwa 30 Sekunden hatte Hack die Führung auf dem Kopf, zielte aus etwa sechs Metern allerdings zu ungenau, sodass Müller sicher parieren konnte. Der Club blieb weiter die überlegene Mannschaft und drückte den FCH teils tief in die eigene Hälfte, einigen schön anschauenden Kombinationen folgten allerdings meist nur Halbchancen.
Hack jubelt zu früh
Nach elf Minuten trauten sich dann auch die Gäste erstmals gefährlich vors Nürnberger Tor, als Multhaup der Abwehr enteilte, alleine vor Mathenia allerdings nicht die nötige Ruhe bewies und eine aussichtsreiche Chance zur Führung vergab. Unbeindruckt davon machten die Hausherren weiter, blieben ihrem Matchplan treu - und durften nach 18 Minuten das erste Mal jubeln: Einen Distanzschuss von Frey ließ Müller im Heidenheimer Kasten nur nach vorne abprallen, was Hack nutzte und per Abstauber das vermeintliche 1:0 erzielte. Vermeintlich, da der Treffer nach Überprüfung des Videoschiedsrichters wegen einer Abseitsstellung von Frey zurückgenommen wurde.
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Doch auch davon ließ sich der Club nicht beeindrucken und ging zwölf Zeigerumdrehungen später dann tatsächlich in Führung: Ausgerechnet der Ex-Heidenheimer Dovedan brachte Nürnberg per Flugkopfball in Front, auf einen Jubel verzichtete der Österreicher bewusst. Heidenheim kam in der Folge weiterhin kaum in die Zweikämpfe und verlor die Bälle oft bereits im Aufbauspiel. Das Übergewicht in ein schnelles zweites Tor ummünzen konnten die Franken allerdings nicht, da Behrens kurz vor der Pause per Kopf knapp scheiterte (45.).
Geis trifft traumhaft
Zum zweiten Durchgang reagierte Schmidt und brachte mit Leipertz für Feick einen Angreifer für einen Verteidiger, Auswirkungen auf das Spiel der Gäste hatte dies aber kaum. Nürnberg blieb weiterhin spielbestimmend und kam vorwiegend über die beiden Außenverteidiger Nürnberger und Valentini nach vorne. Über lange Zeit in Hälfte zwei mussten sich die Gastgeber allerdings vorwerfen lassen, nur mit 1:0 gegen harmlose Heidenheimer zu führen, was Geis mit einem Traumtor nach 70 Minuten allerdings änderte: Der Nürnberger Spielgestalter wuchtete aus etwa 17 Metern per Volley das Spielgerät an den Innenpfosten, von dort sprang die Kugel an den Rücken von Müller und anschließend ins Tor.
Dorsch und Schimmer aus dem Nichts
Das Spiel schien anschließend entschieden, Nürnberg verpasste es lediglich, einen der zahlreichen Konter zum 3:0 zu Ende zu spielen. Genau dafür sollte der Club am Ende bestraft werden, denn erst brachte Dorsch den FCH mit einem Linksschuss aus dem Nichts wieder zurück in die Partie (82.), ehe der eingewechselte Schimmer zwei Minuten nach feiner Vorarbeit von Schnatterer den Spielverlauf komplett auf den Kopf stellte und das 2:2 erzielte.
Von diesem Doppel-Schock konnte sich Nürnberg nicht mehr erholen und musste sich am Ende mit einem 2:2 begnügen, obwohl der Sieg schon eingetütet schien. Der Club muss nun als nächstes nach der Länderspielpause am 13. September (18.30) in Darmstadt ran. Heidenheim hingegen empfängt Tags drauf (13 Uhr) Holstein Kiel.