Der Münchner Erfolgstrainer Hansi Flick, der seit seiner Amtsübernahme Anfang November 2019 bis dato ganze 21 Pflichtspiele gewonnen (zwei Niederlagen, ein Remis) und zudem seine Schützlinge unter der Woche zu einem 1:0 im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund geführt hatte, veränderte seine Startelf für dieses Heimspiel auf lediglich einer Stelle. Der Franzose Hernandez, Weltmeister von 2018, ersetzte den 2014er WM-Champion Boateng (Bank). Für den im Sommer 2019 für stolze 80 Millionen Euro gekommenen FCB-Rekordeinkauf war dies der erste Startelfeinsatz seit dem 3:2 gegen Paderborn im Februar. Spielgestalter Thiago (Adduktoren) musste indes erneut passen.
F95-Coach Uwe Rösler reagierte nach dem im Bundesliga-Abstiegskampf so wichtigen 2:1 gegen den FC Schalke 04 auf ganzen fünf Positionen: Kapitän Bodzek, Gießelmann, Jörgensen (Zanka), Morales und Skrzybski spielten für den ausfallenden Abwehrchef Ayhan (muskuläre Probleme), Suttner, Sobottka, Berisha sowie Stürmer Hennings (allesamt Bank).
Pavard dankt erst Jörgensen, dann Kimmich
Nach dem Erfolg über den BVB hatte sich der FCB einen Vorsprung an der Tabellenspitze von sieben Punkten herausgearbeitet. Klar, dass Lewandowski & Co. diesen mit einem Dreier über Düsseldorf verteidigen wollten. Und genauso ging der Spitzenreiter diese Aufgabe auch an: Mit einem unfassbar hohen Pressing, das beinahe über die vollen ersten 45 Minuten praktiziert wurde, zeigte sich der 29-malige Meister gierig. Luft zum Atmen blieb F95 so im Grunde nicht, den Rheinländern gelangen im ersten Abschnitt lediglich zwei Entlastungen samt Chancen: Morales traf hier aber den Ball nicht richtig (4.), Karaman wurde aus bester Lage derweil vom stark aufpassenden Alaba geblockt (33.).
Ansonsten aber hatten die Münchner das Spiel in der Hand, dominierten schier nach Belieben - und gingen in Minute 15 verdientermaßen in Front: Nach einem Querpass von Gnabry verfehlte hier zwar Pavard den Ball, ehe Jörgensen (Zanka) einsprang und mit einem unglücklichen Eigentor vollstreckte. In der 29. Minute machte es der Franzose dagegen besser, stieg nach einem Kimmich-Eckstoß souverän hoch und nickte zum 2:0 ein.
Bundesliga, 29. Spieltag
Traumhaft zum 3:0 - und zur 300
Kurz vor dem Marsch in die Katakomben schaltete der FC Bayern sogar nochmals einen Gang höher - und griff dabei in die Trickkiste, wodurch die Fortunen komplett alt aussahen. Lewandowski leitete mit einem Hackenpass ein, ehe auch Kimmich mit dem Absatz agierte und Müller vor Torwart Kastenmeier ebenfalls nochmals querlegte. Die gefundene Zielperson war wiederum Lewandowski, der aus nächster Nähe eiskalt vollendete und damit auch Düsseldorf von seiner Liste strich. Der Pole (früher beim BVB) traf somit gegen alle derzeitigen 18 Bundesligisten mindestens einmal und baute zudem sein Bundesliga-Scorerkonto auf 300 aus (317 Spiele, 230 Treffer, 70 Vorlagen).
Lewandowski zaubert und Davies tankt sich durch
Wer nun glaubte, der Gastgeber würde es mit dem 3:0 im Rücken ruhiger angehen lassen, der irrte gewaltig. Denn direkt vom Wiederbeginn an weg drückten die Münchner aufs Tempo, nagelten die Fortunen defensiv fest und sorgten mit einem weiteren Traumtor für das 4:0. Nach einem Querpass von Gnabry schloss nämlich Lewandowski in leichter Rücklage direkt mit der rechten Hacke ab und tunnelte Torwart Kastenmeier obendrein (50.). Mit einem Solo von Davies, der am und im gegnerischen Strafraum gegen drei, vier schwache Gegenspieler erfolgreich war, folgte gar schnell das 5:0 (52.). Und damit war die komplett überforderte Mannschaft aus Düsseldorf, die lediglich durch Hoffmann mal den Ehrentreffer machen hätte können (60.), sogar noch gut bedient, denn Müller (63.), Gnabry (70.) und Lewandowski (70.) hätten gut und gern auf 6:0 stellen können. So aber blieb es beim souveränen 5:0.
Die Münchner, die nach 29 Partien nun schon bei 86 Treffern (neuer Bundesliga-Rekord) und zudem dicht vor der achten Meisterschaft in Serie stehen, treten am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen an. Die Fortuna, die sich weiter im Abstiegskampf befindet, empfängt zeitgleich Hoffenheim.