Leipzigs Coach Julian Nagelsmann tauschte nach dem 0:0 in München zweimal: Statt Adams (Muskelfaserriss in der Wade) und Nkunku (Bank) begannen Mukiele und Schick.
Auch Bremens Trainer Florian Kohfeldt wechselte im Vergleich zum 0:2 gegen Union Berlin auf zwei Positionen: Für Toprak (Bank) und Selke (5. Gelbe Karte) starteten Gebre Selassie (Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause) und Veljkovic.
Leipzig bestraft Bremer Standardschwäche
Beide Teams starteten in ähnlichen 3-4-3-Systemen in die Partie. Werder war dabei in der Anfangsphase durchaus anzumerken, dass man nicht nur die Leipziger Offensive eindämmen, sondern auch selbst etwas für den Spielaufbau tun wollte. Allein, es blieb bei einigen Ansätzen. Denn schnell entwickelten die Sachsen mehr Tempo und Zug zum Tor. Dani Olmo zielte per Lupfer aus spitzem Winkel in der 7. Minute nur knapp über die Querlatte. Gut zehn Minuten später ging RB in Führung: Nach Freistoßflanke von Angelino konnte Schick im Zentrum unbedrängt nach rechts zu Klostermann ablegen, der aus kurzer Distanz vollstreckte (18.).
Bundesliga, 22. Spieltag
Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte blieb Leipzig tonangebend. Nach katastrophalem Fehlpass von Friedl verhinderte Vogt gegen den frei vor dem Tor aufgetauchten Schick gerade noch das zweite Bremer Gegentor (26.). Erst nach über einer halben Stunde kam Werder zu seiner ersten guten Gelegenheit der ersten Hälfte, Friedl verzog aus der Distanz knapp (33.). Weil der SVW bei Standardsituationen abermals Probleme hatte, ging es sogar mit einer 2:0-Führung für die Hausherren in die Pause: Schick köpfte nach Eckball von Dani Olmo wuchtig ein (39.). Mit Glück wäre die Kohfeldt-Elf kurz vor der Halbzeit beinahe zu einem günstigen Zeitpunkt doch zu einem Treffer gekommen, doch nach verunglücktem Klärungsversuch von Upamecano rettete Gulacsi aufmerksam (45.+3).
Mukieles Vorentscheidung - Vogt verletzt
Nur gut 30 Sekunden nach Wiederbeginn fiel nach wunderbarem weiten Ball von Laimer bereits die Vorentscheidung. Der freigespielte Mukiele, von Moisander nicht richtig attackiert, vollstreckte im Strafraum schließlich abgebrüht - 3:0 (46.). Im weiteren Verlauf schaltete RB deutlich zurück, Nagelsmann schonte ab der 60. Minute Klostermann und Laimer, Haidara und Ampadu kamen ins Spiel. Für den SVW kam es unterdessen noch bitterer: Abwehrchef Vogt verletzte sich nach rund einer Stunde im Bereich des linken Knies und wurde durch Toprak ersetzt (61.).
In den letzten rund 25 Minuten plätscherte das Geschehen weitgehend ereignislos dem Ende entgegen. RB überließ den zaghaft bemühten Bremern mehr Spielanteile, ließ im defensiven Zentrum jedoch keinerlei ernsthafte Torannäherungen zu. Die letzte nennenswerte Chance hatte Schick aus sehr spitzem Winkel vom Strafraumrand, Pavlenka hatte noch die Fingerspitzen am Ball (77.).
Leipzig, das sich zumindest für eine Nacht wieder die Tabellenführung sicherte, gastiert zunächst am Mittwoch (21 Uhr) im Achtelfinalhinspiel der Champions League in Tottenham. In der Liga geht es anschließend am Samstag (15.30 Uhr) in Gelsenkirchen weiter. Werder Bremen empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Borussia Dortmund.