Frankfurts Coach Adi Hütter nahm nach dem 1:0 in Guimaraes drei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Durm, Fernandes und Ndicka (alle Bank) machten Platz für da Costa, Kamada und Hasebe, der nach seiner Gehirnerschütterung in die Startelf zurückkehrte.
Werder-Trainer Florian Kohfeldt sortierte nach dem 2:2 in Dortmund nur Lang (Bank) aus, für ihn rückte Veljkovic ins erste Aufgebot.
Dass in Duellen dieser beider Teams meistens viel passiert und sie (je 96 Torschüsse) vor dem 7. Spieltag in Sachen Abschlüsse nur dem FC Bayern (101) hinterher gehinkt hatten, zeigte sich bereits in der ersten Minute der neuesten Auflage - beide stürmten nach vorne. In der zweiten gab Kostic für die Eintracht den ersten Schuss der Partie ab, fünf Zeigerumdrehungen später drehte Maxi Eggestein das Leder nach einem von Bittencourt initiierten Konter aus rechter Strafraumposition an den Pfosten (7.).
In der Folge spielte fast nur die starke SGE, die häufig flankte und durch Kamada (9.) und Paciencia (16.) erste Chancen liegen ließ. Besonders nah kam dem Führungstreffer Kamada, Rode und Paciencia hatten technisch ansehnlich eingeleitet. Doch der Sieger im Eins-gegen-eins blieb Pavlenka, der die Kugel an die Latte lenkte (20.). Der umtriebige Silva (21., 24.) führte den Frankfurter Chanecnwucher fort, während die Bremer Gäste kaum wirklich für Entlastung sorgten.
Im vierten Anlauf schlägt es ein
Als der Kohfeldt-Elf dies wieder einmal gelang, jubelte der Gäste-Block: Bittencourt nahm durch das Zentrum Fahrt auf und schickte Sargent, dessen Schuss Rönnow noch per starker Fußabwehr parierte. Auch zwei Nachschüsse von Bittencourt - Latte und Touré retteten - schlugen noch nicht im Frankfurter Kasten ein. Erst der vierte Anlauf, Klaassen humorlos aus vier Metern, wurde vom SVW zur schmeichelhaften Führung veredelt (27.), die die Hausherren gehörig aus dem Rhythmus brachte - vor dem Seitenwechsel kam nur noch Silva zu einer leichtfertig vergebenen Gelegenheit (45.).
Bundesliga, 7. Spieltag
Unmittelbar nach der Pause war die Eintracht wieder voll da - doch auch Pavlenka einmal mehr zur Stelle: Bremens Rückhalt parierte Paciencias Kopfball gegen die Laufrichtig stark (46.). Der ganz schnelle Ausgleich wurde es schon einmal nicht. Als nächstes brachte Kamada die Heim-Fans zur Verzweiflung, als er einen weiteren Paciencia-Kopfball aus gerade einmal zweieinhalb Metern mit der Hacke verlängerte - aber über den Querbalken beförderte (54.). Rodes sehenswerter Rechtsschuss von der Strafraumkante schlug schließlich zum verdienten Ausgleich hinter Pavlenka ein - 1:1 (55.).
Dieser Rückschlag holte auch Werder wieder ins Spiel zurück, das dieses erstmals so richtig offen gestaltete. Der Eintracht, die sich auch ohne Dost hauptsächlich auf Flanken konzentrierte, fiel im letzten Drittel zu wenig ein. Werder war bemüht, seine schnellen Spitzen einzusetzen - was mit Zielspieler Rashica (65., 66., 70.) dreimal nur fast gelang.
Klaassen wird zum tragischen Helden
In der Schlussphase hatten beide Teams die inzwischen meist monotonen Angriffsideen des jeweils anderen weitgehend entschlüsselt. Bittencourt schickte nochmals Rashica, dessen Abschluss Rönnow parierte (83.). Dann variierte Touré und flankte schon aus dem Halbfeld - Paciencia zwang Pavlenka zur Flugeinlage, Silva drückte den Nachschuss zum umjubelten 2:1 über die Linie (88.).
Doch als vieles bereits nach einem nicht unverdienten Frankfurter Heimsieg aussah, brachte Hasebe im Sechzehner Klaassen zu Fall, der schließlich vom Feld humpelte und ausgewechselt werden musste - Rashica blieb aus elf Metern cool und besorgte den für Werder etwas schmeichelhaften 2:2-Endstand (90.+1).
Nach der Länderspielpause empfängt die Frankfurter Eintracht am Freitag (20.30 Uhr), den 18. Oktober, Leverkusen. Für Bremen geht es am Samstag (15.30 Uhr), den 19. Oktober, gegen Hertha weiter.