Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner kündigte vor dem Spiel an, die Aufstellung wenn überhaupt nur punktuell verändern zu wollen: "Ich werde nicht rotieren, um die Rotation zu befriedigen." So beließ es der 45-Jährige bei lediglich einem Wechsel im Vergleich zum 3:0-Sieg bei Hertha BSC: Für Klaus (Bank) begann Brekalo, der nach seiner Einwechslung in der Vorwoche ein Tor und eine Vorlage beigesteuert hatte.
Paderborns Coach Steffen Baumgart vertraute sogar gänzlich derselben Aufstellung, die beim 1:3 gegen Freiburg begann. Neuzugang Sabiri (Huddersfield) saß erstmals auf der Bank.
Oliveira Souza mit der Konsequenz, die Wolfsburg fehlt
Der VfL kam gut in die Partie und hatte bereits nach acht Minuten zwei gute Tormöglichkeiten: Erst scheiterte Joao Victor im Eins-gegen-eins an Huth (4.), dann traf Schlager freistehend im Sechzehner die Kugel nicht, weil er im Rasen hängen blieb (8.). Der Neuzugang musste daraufhin verletzt ausgewechselt werden, was für einen Bruch in der vielversprechenden Anfangsphase der Wölfe sorgte.
Der 3. Spieltag
Denn unmittelbar nach Schlagers Auswechslung (11.), schlug der SCP mit der ersten gelungenen Offensivaktion zu: Einen langen Einwurf verlängerte Michel in den Fuß von Mamba, der auf Höhe des Sechzehners noch einmal zu Oliveira Souza querlegte - der Brasilianer verwandelte per Direktabnahme (12.).
Paderborn kann auch verteidigen
Anschließend ergab sich vor allem taktisch ein interessantes Bild. Denn anstatt gnadenloser Offensive, die Baumgart im Vorfeld ankündigte, verteidigte der SCP resolut. Wolfsburgs Angreifer Weghorst stand unter ständiger Bewachung der beiden Innenverteidiger Strohdiek und Hünemeier und blieb dementsprechend blass.
Ausgleichstreffer: Josip Brekalo (2.v.r.) traf zum 1:1. imago images
Zwar zog Brekalo für den VfL über links immer wieder das Tempo an, doch seine Hereingaben fanden nicht die Mitspieler (37., 44.). Spät meldete sich Paderborn zum zweiten Mal vor Wolfsburgs Kasten an: Nach Michel-Pass zielte Antwi-Adjei aus guter Position zu zentral, Casteels parierte sicher (45.), sodass es zur Pause bei der knappen Führung für den Aufsteiger blieb.
Brekalo gleicht sehenswert aus
Das highlight- und chancenarme Spiel des ersten Durchgangs war nach Wiederanpfiff kaum wiederzuerkennen. Beide Teams setzten klar auf die Offensive, Paderborn verzichtete weitestgehend auf die im ersten Durchgang praktizierte Mauertaktik.
Die Folge: zahlreiche Chancen auf beiden Seiten. Erst fehlte es bei William (50.) und Michel (51.) an Genauigkeit vor dem Tor, dann glich der VfL aus. Der erst Sekunden zuvor eingewechselte Mehmedi eroberte die Kugel und bediente Weghorst, der für Brekalo klatschen ließ. Per strammem Direktschuss verwandelte der Kroate sehenswert (56.).
Beide Teams drängen auf den Sieg
Der Startschuss von wilden Minuten. Denn nur Sekunden nach dem Ausgleichstreffer scheiterte Weghorst an Huth (57.). Im direkten Konter spielte Mamba eine Zwei-gegen-eins-Situation mit Michel nicht aus (58.). Nach einer kurzen Ruhephase nahm die Partie trotz heißer Temperaturen wieder an Tempo auf. Erst parierte Casteels einen strammen Michel-Schuss (75.), dann klärte Brooks im letzten Moment vor Vasiliadis (78.).
Beide Teams spielten in der Schlussphase auf Sieg, große Torchancen gab es auf beiden Seiten noch eine: Zolinskis Fernschuss landete auf dem Tordach (90.+1), dann klärte Dräger einen Schuss von Klaus auf der Linie (90.+4). So blieb es beim 1:1.
Trikotpanne beim SCP
Weil Dräger im zweiten Durchgang zunächst mit dem falschen Trikot auflief - er hatte das Jersey von Zolinski angezogen - musste er sich nach einigen Minuten neu bekleiden. "Ben sitzt in der Kabine neben mir. Da habe ich wahrscheinlich in der Halbzeit das falsche Trikot gegriffen", sagte Dräger hinterher.
Wolfsburg ist nach der Länderspielpause am Freitag (20.30 Uhr) bei Fortuna Düsseldorf zu Gast. Paderborn empfängt am Sonntag um 18 Uhr den FC Schalke 04.