Heidenheim-Coach Frank Schmidt nahm nach dem 2:1-Sieg in Darmstadt zwei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Anstelle von Reithmeir und Thomalla (beide Bank) standen Mainka und Schnatterer von Beginn an auf dem Rasen.
Hamburgs Trainer Hannes Wolf musste nach dem 1:0-Sieg gegen Dresden seinen verletzten Linksverteidiger Douglas Santos (Zerrung im Oberschenkel) ersetzen, seine Wahl fiel auf Vagnoman. Nachdem sich dieser aber beim Aufwärmen verletzt hatte, fing der wiedergenesene Hwang an seiner Stelle an. Der Südkoreaner bespielte allerdings die linke Außenbahn, Narey rückte auf die Linksverteidigerposition.
Im Spitzenspiel des 22. Spieltags gastierte Tabellenführer HSV bei der bislang stärksten Rückrundenmannschaft der Liga in Heidenheim. In der Voith-Arena ließen sich beide Seiten zu Beginn nicht hetzen, starteten vor- und umsichtig in die Partie. Kurz nachdem Andrich einen ersten verhaltenen Abschluss abgegeben hatte (14.), bejubelten die Hausherren eine zu diesem Zeitpunkt durchaus verdiente Führung: Holtby klärte eine FCH-Ecke nur unzureichend, aus dem Rückraum wuchtete der heranstürmende Dorsch die Kugel in die Maschen - van Drongelen hatte noch leicht abgefälscht (16.). Nur eine Zeigerumdrehung später hätte Glatzel, Dorsch hatte ihn mit einem Steilpass in Szene gesetzt, beinahe erhöht - aus aussichtsreicher Position halbrechts im Strafraum jagte er das Kunstleder jedoch auf die Zuschauerränge.
Holtby auf Özcan - 1:1
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Vom HSV kam bis dato relativ wenig, über eine Serie von Ecken und Flanken tauchten die Rothosen erstmals wirklich gefährlich im Strafraum der Schwaben auf - van Drongelen wurde aber zurückgepfiffen (24.). Wenig später schlug der Spitzenreiter ziemlich aus dem Nichts temporeich zu. Hwang hatte rechts im Mittelfeld Fahrt aufgenommen, Holtby die Kugel dynamisch weitergetragen und in den Sechzehner für Özcan durchgesteckt. Dessen überlegter Heber ließ Müller im Heidenheimer Tor keine Chance (30.). Auch die Gäste verpassten die Gelegenheit zum Doppelschlag, auf Zuspiel von Jatta blieb Holtbys Linksschuss aus zentraler Position im Strafraum aber zu harmlos (33.). Kurz vor dem Seitenwechsel schalteten auch die Hausherren wieder einen Gang hoch, aus der Drehung markierte Andrich um ein Haar den erneuten Führungstreffer (44.).
Merklich bestimmter kamen Heidenheimer und Hamburger aus den jeweiligen Kabinen, öffneten ihre Visiere, spielten nach vorne. Schnatterer verlangte Pollersbeck mit einem Freistoß-Aufsetzer alles ab (53.), kurz darauf zappelte die Kugel dennoch im HSV-Netz: Glatzel zog von links in die Mitte, narrte Janjicic und vollendete ins kurze Eck - 2:1 (54.). Die Gäste hatten phasenweise Probleme, auch in der Folge dynamischen Schwaben Paroli zu bieten. Andrich hatte die Chance auf den dritten Heidenheimer Treffer, köpfte nach Schnatterer-Flanke aber genau auf Pollersbeck (61.).
Aluminium für Özcan und Lasogga
Nach 65 Minuten gelang es dem Tabellenführer aus der Hansestadt wieder, den spielerischen Ton über mehrere Minuten anzugeben. Özcan kam nach einem geblockten Lasogga-Versuch im Strafraum zum Abschluss, den er ohne Rücksicht auf Verluste volley an die Latte knallte (67.). Am Querbalken landete auch Lasoggas Spannstoß nach abgewehrtem Holtby-Schuss, beim Hinspiel-Helden (drei Tore in acht Minuten) prallte die Kugel von dort aber über die Linie ins Tor (71.). In den Schlussminuten griffen beide Teams offensiv ausgerichtet nach dem Sieg: Holtby setzte einen direkten Freistoß jedoch zu hoch an (79.), Glatzels gefährlichen Aufsetzer fischte Pollersbeck aus dem Eck (85.). Die letzte Gelegenheit blieb Lasogga überlassen, der dem alten und neuen Tabellenführer diesmal aber nur einen Zähler sichern konnte: Sein Freistoß aus aussichtsreicher Position landete genau in der Mauer.
Heidenheim, das weiterhin alle Möglichkeiten im Aufstiegsrennen hat, ist am Freitag zu Gast in Fürth (18.30 Uhr). Der HSV spielt am Sonntag in Regensburg (13.30 Uhr).